Politik

US-Strafverfahren gegen türkische Staatsbank unwahrscheinlich

Die USA werden offenbar kein Strafverfahren gegen die türkische Halkbank einleiten. Zuvor wurde der Bank vorgeworfen, gegen die Iran-Sanktionen verstoßen zu haben.
12.11.2018 23:40
Lesezeit: 1 min

Der türkische Finanzminister Berat Albayrak sagte kürzlich, dass er Gespräche mit seinem US-Amtskollegen Steve Mnuchin geführt habe. Er gehe davon aus, dass die US-Regierung kein Strafverfahren gegen die türkische staatliche Halkbank einleiten wird.

Im März 2017 wurde der Halkbank-Manager Hakan Atilla am John F. Kennedy Flughafen in New York festgenommen. Atilla soll in Zusammenarbeit mit einem iranischen Geschäftsmann türkisches Gold in den Iran exportiert haben, um im Gegenzug Öl zu importieren, berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters. Die Geschäfte wurden angeblich über die Halkbank abgewickelt. Beide sollen im Auftrag der türkischen Regierung und direkt im Auftrag Erdoğans Geschäfte mit dem Iran durchgeführt haben, was aus US-Sicht als klarer Verstoß gegen die Iran-Sanktionen zu werten ist.

Dem englischsprachigen Dienst von Reuters zufolge sagte Albayrak: „Wir hatten ein positives Treffen mit unserem amerikanischen Kollegen (Finanzminister Steve Mnuchin). Wir haben ihnen gesagt, dass die Halkbank nicht gegen die Sanktionen verstoßen hat (...) Wir haben positive Erwartungen.“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte, dass er die Angelegenheit mit US-Präsident Donald Trump besprochen habe. Details über das Gespräch wollte er nicht offenlegen. Nach der Aussage von Erdoğan stiegen die Aktien der türkischen Halkbank von 6,31 auf 7,48 Lira. Das berichtet die türkische Wirtschaftszeitung Dünya Gazetesi. Die in Dollar denominierten Anleihen des Kreditgebers erholten sich stark, wobei einige Emissionen den höchsten Stand seit mindestens Juni um fast drei Cent erreichten.

Am vergangenen Freitag hatten die USA und die Türkei die gegenseitigen Sanktionen gegen Regierungsmitglieder aufgehoben, berichtet die Milliyet.

 

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