Politik

Syrien: Armee wehrt neue Söldner-Angriffe ab

Die syrische Armee hat einen Söldner-Angriff auf die christlich-arabische Stadt Mhardeh abgewehrt. Zuvor hatten die Söldner das Kloster und Stromwerk von Mhardeh attackiert.
19.11.2018 23:51
Lesezeit: 2 min

Im Süden von Idlib und Norden von Hama haben Söldner-Truppen von Sonntag auf Montag versucht, ihre Verbände für Angriffe gegen Stellungen der SAA zu platzieren. In der Nähe der Stadt al-Latamina beobachtete eine Einheit der SAA in der Umgebung der Stadt al-Zalaqiyat Truppenbewegungen der Söldner-Truppe Jaysh al-Izza. Jaysh al-Izza ist mit der al-Nusra-Front (heute Hayat Tahrir al-Scham - HTS) verbündet, die international als Terrororganisation eingestuft wird. Die SAA führte einen Angriff durch, bei dem zahlreiche Söldner getötet wurden, meldet die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA.

Die syrische Armee (SAA) hat am Wochenende Verbände der Terror-Miliz IS aus Tulul al Safa östlich der Provinz Suweida vertrieben, meldet der englischsprachige Dienst von Reuters. Die SAA und pro-syrische Milizen haben in den vergangenen Wochen schwere Verluste erlitten, als sie versuchten, tief in das vulkanische Plateau von Tulul al Safa vorzudringen.

Im Norden der Stadt Mhardeh hat eine Einheit der SAA in der Umgebung des Dorfes al-Hamamyiat eine Söldner-Truppe attackiert, als die Söldner versuchten, aus der Richtung von Tal al-Sakher einen Militärposten anzugreifen. Der Plan der Söldner konnte vereitelt werden. Bei der Attacke der SAA kamen zahlreiche Söldner ums Leben. Mhardeh ist eine christliche-arabische Stadt mit etwa 23.000 Einwohnern. Die Stadt ist eine Hochburg der Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Eine christlich-arabische Miliz, die den Namen „Mhardeh“ trägt, kämpft unter dem Dachverband der syrischen National Defense Forces (NDF). In den vergangenen Jahren hatte die Söldner-Truppe Jaysh al-Izza immer wieder Angriffe gegen das Stromwerk und das Kloster von Mhardeh ausgeführt. Der Kommandant der pro-syrische Miliz „Mhardeh“ ist Simon al-Wakil, berichtet The Middle East Eye. Der christlich-arabische Lehrer Anwar Pijou sagte dem Blatt: „Echte syrische Patrioten sind für den Staat, für die Verfassung und für das Gesetz. Denn wenn es keine Regierung und keinen Staat gibt, gibt es kein Gesetz und nur Chaos.“

Der britische Sender BBC hat mit dem syrisch-christlichen Kommandeur Nabel aus der Stadt Suqailabiyya gesprochen. Kommandeur Nabel kämpft für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gegen die internationalen Söldner in Syrien. Er ist der Ansicht, dass der Westen ein Teil der „Verschwörung“ gegen Syrien ist. Nabel wörtlich: „Ihr werdet diesen Terrorismus in Großbritannien spüren. Eure Geheimdienste und Regierungen im Westen haben das Böse im Land des Guten eingepflanzt, im Land der Propheten. Und ihr werdet in euren Ländern das ernten, was ihr gesät habt.“

Die Präsidenten Russlands, der Türkei und des Iran werden sich vom 28. bis 29. November 2018 im Rahmen des Friedensabkommens von Astana in Kasachstan treffen. Das sagte der Außenminister von Kasachstan, Kairat Abdrakhmanov, am Montag, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Als Beobachter sind die UN und Jordanien eingeladen worden. In Astana wurden bisher neun Gesprächsrunden zur Lösung des Syrien-Konflikts abgehalten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...