Politik

May übersteht Misstrauensvotum mit deutlicher Mehrheit

Lesezeit: 1 min
12.12.2018 22:37
Die britische Premierministerin Theresa May hat das Misstrauensvotum ihrer Partei mit deutlicher Mehrheit abgewehrt.
May übersteht Misstrauensvotum mit deutlicher Mehrheit

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die britische Premierministerin Theresa May hat das Misstrauensvotum ihrer Partei überstanden. Von den 317 Konservativen im Parlament in London sprachen ihr am Mittwochabend 200 das Vertrauen aus. 117 stimmten gegen sie. Um die Abstimmung zu gewinnen, hätten ihr 159 Stimmen gereicht. May rief nach der Abstimmung ihre Partei zur Geschlossenheit auf angesichts des bitteren Streits über den Ausstieg aus der Europäischen Union. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz begrüßte den Ausgang des Votums vor dem EU-Gipfel am Donnerstag. Österreich hält gegenwärtig die EU-Ratspräsidentschaft inne. Bei dem Gipfel soll es insbesondere um den Brexit gehen. Auch May wird erwartet.

Das Ergebnis des Votums lag wenige Minuten nach dem Börsenschluss in New York vor. Am Markt war allerdings kurz vor Handelsende ein Sieg der Premierministerin erwartet worden. Zuvor hatte der Brexit-Streit die Anleger verunsichert: Das Pfund Sterling fiel zeitweise auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 1,2475 Dollar, drehte dann aber wieder ins Plus.

In einer ersten Reaktion rief Bildungsminister Damian Hinds ebenfalls die Tories zur Geschlossenheit auf. Sie müssten sich nun hinter May stellen. Der May-Kritiker Jacob Rees-Mogg sprach dagegen von einem furchtbaren Ergebnis und forderte sie zum Rücktritt auf. May hatte in einer Fraktionssitzung unmittelbar vor der Abstimmung nach Angaben von Teilnehmern angekündigt, die Partei nicht in die nächste Parlamentswahl führen zu wollen.

Hintergrund der Abstimmung ist der Streit unter den Tories über den richtigen Kurs für den EU-Ausstieg Ende März. Insbesondere Europaskeptiker werfen May einen Kuschelkurs mit der EU vor. Der Streit eskalierte Mitte November, als May das mühsam ausgehandelte Vertragswerk für den EU-Abschied vorstellte. Einige Minister traten zurück. Als sie die für Dienstag angesetzte Abstimmung im Unterhaus über den Ausstiegspakt wegen einer drohenden Schlappe absagte, wurde der Unmut unter ihren Parteifreunden immer lauter. Nach dem Misstrauensantrag kann nun ein Jahr lang kein neues derartiges Votum angesetzt werden.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...