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Britische Firmen erwägen Übersiedlung nach Deutschland

Lesezeit: 1 min
16.12.2018 21:27
Eine wachsende Zahl britischer Unternehmen erwägt eine Übersiedlung nach Deutschland.
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Immer mehr britische Unternehmen liebäugeln angesichts des nahenden Brexits mit einer Ansiedlung in Deutschland. Seit 2015 habe sich die Zahl der ernsthaften Interessensbekundungen mehr als verdreifacht, wie aus einer Statistik der für das Standortmarketing der Bundesrepublik zuständigen Gesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervorgeht. Im zu Ende gehenden Jahr haben 172 britische Firmen ihr Interesse an Investitionen in Deutschland hinterlegt - 2015 waren es lediglich 50, im Jahr des Brexit-Referendums 2016 dann 77 und im vorigen Jahr 111.

"Die Nachfrage ist kontinuierlich gestiegen und hat in diesem Jahr ein Rekordniveau erreicht", sagte GTAI-Experte Achim Hartig am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. "Das ist der innenpolitischen Entwicklung in Großbritannien geschuldet - viele interessierte Unternehmen nennen explizit den Brexit als Grund für ihr Interesse am Standort Deutschland." Es seien vor allem Unternehmensdienstleister sowie Firmen aus den Branchen Informationstechnologie und Software, die es nach Deutschland und damit in die größte Volkswirtschaft Europas ziehe.

Die GTAI vermittelt etwa zehn Prozent der Neuansiedlungen in Deutschland. Ein noch größerer Teil entfällt auf die Fördergesellschaften der Bundesländer. "Dort ist die Entwicklung ganz ähnlich", sagte Hartig. "Auch hier wächst die Nachfrage aus Großbritannien."

Britische Unternehmen investieren bereits im vergangenen Jahr angesichts des näher rückenden EU-Austritts so stark in Deutschland wie noch nie: 152 Firmen aus dem Vereinigten Königreich siedelten sich neu hier an, wie aus den GTAI-Daten hervorgeht. Das waren gut ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor. Damit gilt Deutschland als attraktivstes Land für britische Investitionen in Europa und weltweit als Nummer zwei nach den USA.

Die Briten haben sich Mitte 2016 in einem Volksentscheid für einen EU-Austritt ausgesprochen. Dieser soll spätestens Ende März 2019 vollzogen sein. Ob die Unternehmen danach mit einer Zollunion einen freien Zugang zum EU-Binnenmarkt behalten, ist noch offen. Premierministerin Theresa May kämpft derzeit um eine parlamentarische Mehrheit für den ausgehandelten Austrittsvertrag mit der EU.

 

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