Trump habe laut Reuters seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan bei einer Begegnung am Rande des G20-Gipfels in Argentinien gesagt, die USA arbeiteten an der Überstellung Gülens und weiterer Personen, so der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag in Doha.
"In Argentinien hat Trump Erdogan gesagt, sie arbeiteten daran, Gülen und andere auszuliefern", erklärte Cavusoglu. Erdogan macht den im US-Exil lebenden Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich und bemüht sich seit langem um dessen Auslieferung aus den USA. Vergangene Woche kündigte Erdogan an, er werde einen neuen Anlauf starten, um die Finanzströme der Gülen-Bewegung im Ausland abzuschneiden. Nach dem Scheitern des Aufstands wurden zahlreiche Personen in der Türkei verhaftet oder aus dem Staatsdienst entlassen. Gülen weist die Vorwürfe zurück.
Gülen lebt in Pennsylvania. Die türkische Regierung hatte nach dem Putsch behauptet, Gülen sei ein CIA-Mann. Die Obama-Regierung hatte die Auslieferung nie ausgeschlossen, jedoch stets darauf verwiesen, dass man noch nicht genügend Beweise für eine Verwicklung Gülens in den Putsch habe.
Zuletzt hatte der von der Türkei freigelassene US-Bürger Andrew Brunson der US-Regierung die Auslieferung Gülens empfohlen.
Laut türkischen Angaben sollen in Deutschland zahlreiche Mitarbeiter Gülens tätig sein, deren Auslieferung Erdogan ebenfalls seit längerem fordert.
Die Türkei wirft auch Deutschland vor, nicht hart genug gegen Anhänger der Gülen-Bewegung vorzugehen. Deutschland sei weit davon entfernt, den türkischen Forderungen zu entsprechen, kritisierte Cavusoglu Mitte November. Erdogan hatte im September von Deutschland die Auslieferung von Hunderten Anhängern der Gülen-Bewegung gefordert. Im Gegensatz zur kurdischen Arbeiterpartei PKK ist die Gülen-Bewegung in Deutschland nicht verboten.