Finanzen

IWF vergibt Milliarden-Kredite an Ukraine

Der Internationale Währungsfonds hat ein neues Kreditprogramm für die Ukraine freigegeben.
19.12.2018 17:17
Lesezeit: 1 min

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am Dienstag ein neues Kreditprogramm für die Ukraine genehmigt. Bei dem Programm geht es um ein Stand-By Arrangement (SBA) in Höhe von 3,9 Milliarden US-Dollar, von denen 1,4 Milliarden US-Dollar unverzüglich gewährt werden sollen, meldet der IWF in einer Mitteilung. Die Laufzeit des Programms beträgt 14 Monate. Das SBA soll  die Erweiterte Fondsfazilität (Extended Financing Facility), die im März 2019 beendet wird, ersetzen.

Der IWF genehmigte der Ukraine im Jahr 2015 das vierjährige Darlehensprogramm Extended Fund Facility in Höhe von 17,5 Milliarden US-Dollar. Im Rahmen des Programms erhielt die Ukraine aufgrund der langsamen Umsetzung der vereinbarten Reformen nur vier Auszahlungen aus dem Fonds in Höhe von 8,7 Milliarden US-Dollar, meldet die Nachrichtenagentur UNIAN.

Mit dem SBA soll die Staatsverschuldung reduziert, eine Senkung der Inflation bei Beibehaltung eines flexiblen Wechselkurses garantiert, der Finanzsektor gestärkt und die Kreditfähigkeit der Banken wieder hergestellt werden. Zudem soll die ukrainische Regierung eine Strukturreform fördern, die auf die Verbesserung der Steuerverwaltung und die Privatisierung von Staatsfirmen abzielt.

IWF-Vizedirektor David Lipton führt aus: "Zusammen mit der Unterstützung der Weltbank und der Europäischen Union wird die Vereinbarung der Ukraine dabei helfen, ihren Finanzierungsbedarf zu decken."

Im Zusammenhang mit den EU-Krediten für die Ukraine hatte zuvor eine Sprecherin der EU-Kommission den Deutschen Wirtschaftsnachrichten gesagt: "Die Europäische Kommission hat sich verpflichtet, die Ukraine in den schwierigen Zeiten aktiv zu unterstützen. Seit Ausbruch der Krise Anfang 2014 hat die Kommission im Rahmen von drei aufeinander folgenden Programmen zinsgünstiger Darlehen insgesamt 2,8 Milliarden Euro an makrofinanzieller Hilfe (MFA) ausgezahlt. Dies ist der höchste Betrag, der jemals von der EU einem dritten Partner zur Verfügung gestellt wurde. Von diesen 2,8 Milliarden Euro wurden 1,6 Millionen im Zeitraum 2014-2015 im Rahmen der ersten beiden MFA-Maßnahmen (MFA I und II) ausgezahlt, während im Rahmen des dritten MFA-Programms (MFA III) im Zeitraum 2015-2017 1,2 Milliarden Euro bereitgestellt wurden. Im März 2018 nahm die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Bereitstellung einer zusätzlichen Makrofinanzhilfe in Höhe von einer Milliarden Euro für die Ukraine an, um den externen Finanzierungsbedarf des Landes zu decken und eine beschleunigte Umsetzung der Reformen zu unterstützen. Dieser Vorschlag wurde am 4. Juli 2018 vom Europäischen Parlament und vom Rat angenommen."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie: Grüner Move beim bayrischen Autobauer – neuer iX3 besteht zu einem Drittel aus Recycling
17.08.2025

Mit dem neuen iX3, dem ersten Elektroauto der neuen Klasse, verfolgt BMW erstmals einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung seines...

DWN
Politik
Politik Tarnung 4.0: Bundeswehr rüstet sich für urbane Einsätze
17.08.2025

Die Bundeswehr stellt ihre Kampfbekleidung auf Multitarn um. Ab 2026 soll der Multitarndruck das alte Flecktarnmuster ablösen. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenturbulenzen? So machen Sie Ihr Wertpapierdepot krisenfest
17.08.2025

Börsenkurse schwanken, politische Unsicherheiten nehmen zu – und das Depot gerät ins Wanken. Wie schützen Sie Ihr Vermögen, ohne...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitale Erschöpfung: Wie Technologien helfen können, die Überlastung durch Technologien zu lindern
17.08.2025

Müde, obwohl Sie ausgeschlafen sind? Reizbar, obwohl nichts passiert ist? Der Grund könnte digitale Erschöpfung sein – ein stiller...

DWN
Finanzen
Finanzen Gruppeneffekt an der Börse: Wenn Freunde das Portfolio steuern
17.08.2025

Unsere finanziellen Entscheidungen sind oft weniger durchdacht, als wir glauben. Menschen in unserem Umfeld können erheblichen Einfluss...

DWN
Panorama
Panorama Dienstleister für Visa und ETA: Zwischen Hilfe und Abzocke – was Sie wissen müssen
17.08.2025

Reisen wird komplizierter: In vielen Ländern reicht der Reisepass nicht mehr. Visa, ETA oder digitale Einreisekarten sind nötig....

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerhinterziehung: Zahl der Betriebsprüfungen geht seit Jahren zurück - das bringt Probleme mit sich
17.08.2025

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung ist immer wieder ein erklärtes Ziel der Politik. Doch in der Realität gibt es immer weniger...

DWN
Technologie
Technologie Bionik, KI und Robotik: Der Innovationsschub, der alles verändert
16.08.2025

Von der Bionik bis zur KI-Konvergenz: Neue Technologien versprechen einen Innovationssprung – und könnten Wirtschaft, Gesellschaft und...