Russland hat Mitte des vergangenen rund 100 Milliarden US-Dollar seiner Devisenreserven in andere Währungen umgetauscht. Dies geht aus einem Bericht der Zentralbank hervor.
Als Folge der Umschichtung sank der Anteil von US-Dollars an den Währungsreserven von über 43 Prozent im März 2018 auf nur noch etwas über 21 Prozent im Juni desselben Jahres. Die Zentralbank veröffentlicht nur Transaktionen, welche mindestens sechs Monate zurückliegen. Deshalb ist nicht klar, wie hoch der aktuelle Anteil des US-Dollar an den Reserven ist.
Die Umschichtung führte dazu, dass der Anteil des Euro an Russlands Devisenreserven auf 32 Prozent stieg. Der Anteil des chinesischen Yuan stieg auf fast 15 Prozent. Das britische Pfund und der japanische Yen stehen für etwa 6 beziehungsweise 5 Prozent der Anlagen. Kleinere Anteile entfallen demnach auch auf den kanadischen und australischen Dollar.
Im Frühjahr 2018 hatte die russische Regierung in großem Stil US-amerikanische Staatsanleihen aus ihren Beständen abgestoßen, nachdem die US-Regierung eine neue Runde von Wirtschaftssanktionen gegen russische Unternehmen erlassen hatte.
Staatspräsident Putin hatte öffentlich erklärt, dass er das Dollar-Monopol als Risiko für sein Land betrachte und dass er Wege suchen werde, die Abhängigkeit vom Dollar zu verringern.