Griechenland feiert nach dem Auslaufen der internationalen Kredit-Programme eine erfolgreiche Rückkehr an den Anleihenmarkt. Die Nachfrage von Investoren für eine Staatsanleihe mit fünfjähriger Laufzeit summiere sich auf mehr als acht Milliarden Euro, sagten mit den Zahlen vertraute Insider am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das übertrifft das von der staatlichen Finanzagentur ursprünglich angebotene Volumen von zwei Milliarden Euro um mehr als das Vierfache.
Griechenland hat nach Ablauf der Kredit-Programme mehr Schulden als jemals zuvor.
"Es läuft sehr gut", sagte ein Investor. Die Rendite dürfte bei etwa 3,6 bis 3,7 Prozent liegen. Die Federführung bei der Platzierung haben die Banken BofA Merrill Lynch, Goldman Sachs, HSBC, JP Morgan, Morgan Stanley und SG CIB übernommen.
Griechenland wagt sich damit erstmals seit dem im August 2018 ausgelaufenen dritten und letzten Kredit-Programm an den Kapitalmarkt. Zuletzt hatte das schuldengeplagte Land vor fast einem Jahr drei Milliarden Euro mit dem Verkauf einer siebenjährigen Anleihe eingenommen. Damals stand es aber noch unter der Aufsicht des Europäischen Stabilitätsmechanismus.
"Die griechische Regierung ist aufgrund von Barreserven in Höhe von 26 Milliarden Euro derzeit nicht auf den Emissionserlös angewiesen", erklärte die Fondsgesellschaft Union Investment. "Mit der Begebung der Anleihe will der Staat seine Kapitalmarktfähigkeit unter Beweis stellen, wovon auch die griechische Privatwirtschaft profitiert“, wird behauptet.