Vertreter der EU-Staaten haben den Weg für die Einführung einer europaweiten privaten Altersvorsorge freigemacht. Die EU-Botschafter billigten am Mittwoch in Brüssel eine zuvor getroffene Einigung mit dem Europaparlament, wie dpa berichtet.
Menschen, die für ihren Ruhestand sparen wollen, sollen damit künftig mehr Auswahlmöglichkeiten haben. Das europäische Vorsorgeprodukt "Pepp" (Pan European Pension Product), ein EU-Rechtsrahmen für Sparpläne, soll bestehende gesetzliche, betriebliche und nationale private Produkte ergänzen.
Der EU-Kommission zufolge verfügen bislang nur 27 Prozent der 25- bis 59-Jährigen in Europa über eine private Altersvorsorge. Der europäische Markt für private Altersabsicherungen ist zersplittert, es existieren etliche unterschiedliche Regelungen. In einigen Staaten gibt es praktisch keine Angebote.
Künftig sollen etwa Versicherungsunternehmen, Banken und Vermögensverwalter das neue Produkt anbieten können. EU-Bürger sollen unter anderem das Recht bekommen, ihren Vertrag bei einem Umzug in ein anderes EU-Land zu behalten.
Aufgrund des demografischen Wandels kommen auf Millionen Europäer Altersarmut und deutlich längere Arbeitszeiten zu. Auch das Wirtschaftswachstum wird aus Sicht von Beobachtern in den kommenden Jahren unter der Alterung der Bevölkerungen im Westen leiden.