Finanzen

Investoren reißen sich um Griechenlands Anleihe

Die Emission neuer Staatsanleihen durch Griechenland stößt auf enorme Nachfrage.
05.03.2019 17:10
Lesezeit: 1 min

Die erste Ausgabe einer zehnjährigen Staatsanleihe in Griechenland seit rund einem Jahrzehnt stößt bei Investoren auf enormes Interesse. Die Gebote für das Papier summieren sich auf mehr als 11,8 Milliarden Euro, wie ein mit der Platzierung der Papiere vertrauter Insider am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Damit wurde das angebotene Volumen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro um rund das Vierfache übertroffen.

Die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur konnte angesichts der starken Nachfrage den Zins auf 3,90 Prozent senken, nachdem das Papier zunächst für 4,125 Prozent angeboten wurde. Begleitet wird die Emission von sechs Banken: BNP Paribas, Citi, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC und JP Morgan.

Der Zeitpunkt ist günstig, hob die US-Ratingagentur Moody's doch gerade erst die Kreditwürdigkeit Griechenlands um zwei Stufen auf "B1" an. Grund dafür seien Lichtblicke am Arbeitsmarkt, die anziehende Konjunktur und eine angeblich positive Entwicklung bei den Schulden.

Diese Einschätzung ist bemerkenswert, weil die Schulden Griechenlands in den vergangenen Jahren explodierten. Betrugen sie gemessen an der Wirtschaftsleistung im Jahr 2008 noch 109 Prozent, liegen sie heute bei über 190 Prozent, wie aus Daten von Statista hervorgeht.

Athen will sich künftig wieder regelmäßig Geld von Investoren leihen, nachdem das Land nahezu zehn Jahre lang auf internationale Geldgeber angewiesen war. Der Staat hat eine Reserve von 27 Milliarden Euro angehäuft. Das ist mehr als ausreichend, um die in diesem Jahr anstehenden Fälligkeiten von zwölf Milliarden Euro zu bedienen und bis 2021 flüssig zu bleiben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Kommission kündigt Importverbot für russisches Gas an – doch wo bleibt das Gesetz?
13.05.2025

Die EU verkündet das Ende russischer Gasimporte – aber präsentiert (noch) keine juristische Grundlage. Experten warnen: Was die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...