Der Gütertransport durch die Binnenschiffer ist wegen der Dürreperiode im vergangenen Jahr eingebrochen. Er nahm um 11,1 Prozent auf 198 Millionen Tonnen ab, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. 2017 waren es noch 222,7 Millionen Tonnen. "Ursache für den massiven Rückgang der Güterbeförderung waren die Niedrigwasserstände der wichtigsten Binnenwasserstraßen im zweiten Halbjahr 2018", erklärten die Statistiker. Allein im November gab es ein Minus von fast 34 Prozent.
Besonders bemerkbar machte sich, dass der Rhein als wichtiger Transportweg für viele Rohstoffe wie Getreide, Kohle, Benzin und Heizöl ungewöhnlich wenig Wasser führte. Nach dem heißen Sommer und dem trockenen Herbst schränkten die niedrigen Pegelstände die Schifffahrt über Monate ein. Schiffe konnten deshalb nicht mehr voll beladen werden, die Kosten für Warenlieferungen stiegen. Unternehmen wie der Industriekonzern Thyssenkrupp, der Stahlgigant Arcelor, der Ölmulti Shell sowie die Chemiekonzerne Covestro und BASF mussten deshalb ihre Produktion und teils ihre Ergebnisziele kürzen.
Das trug dazu bei, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2018 nicht mehr wuchs. Im dritten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent, im vierten Quartal stagnierte es.