Unternehmen

Euro-Krise: Schweizer Wachstum in Gefahr

Auch die Schweizer Wirtschaft bekommt die Eurokrise zu spüren. Produktion und Anzahl der Neuaufträge gehen zurück, nachdem in den vergangenen Monaten von einer spürbaren Erholung die Rede war.
05.04.2013 03:29
Lesezeit: 1 min

Der Schweizer Einkaufsmanager-Index (PMI) fiel im März auf einen saisonal angepassten Wert von 48,3 Punkten. Er lag damit um 2,5 Punkte niedriger als im Vormonat und um knapp 2 Punkte schwächer als von Analysten vorausgesagt. Zum ersten mal seit Dezember fiel die Marke damit aus dem Wachstums-Bereich, der bei einem Wert von 50 beginnt. Davor lagen die Aussichten der befragten Einkaufsmanager mehr als ein Jahr lang im negativen Bereich.

In dem vom Schweizer Fachverband procure.ch erstellten Bericht heißt es, die offenen Fragen rund um die Zypern-Rettung und die Pattsituation in Italien nach den Parlamentswahlen hätten auch auf die Schweizer Wirtschaft durchgeschlagen. Der PMI ist damit auf Linie zu anderen Kennzahlen, die darauf hindeuten, dass sich die Erholung der Schweizer Wirtschaft verlangsamt.

Die PMI-Studie zeigt, dass im März sowohl die Produktion als auch die Neuaufträge in den Unternehmen stark fielen. Einzig in der Bewertungskategorie „Beschäftigung“ verfehlte man mit 49,2 Zählern nur knapp den Wachstums-Bereich und insgesamt den höchsten Stand seit September 2011. Die Studienautoren erwarten, dass das jüngste Aufflackern der Krise noch anhalten wird, sehen den mittelfristigen Trend in Richtung Aufschwung in der Eurozone jedoch nicht in Gefahr. Die volkwirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz steht in engem Zusammenhang mit jener im Euroraum.

Die Schweizer Regierung hatte erst letzten Monat ihren Ausblick auf das Wirtschaftswachstum für 2014 leicht angehoben. Damit war man optimistischer als die Schweizer Zentralbank. Diese warnte davor, dass die Kapitalzuflüsse infolge der Eurokrise den Schweizer Franken wieder aufwerten würden. Das würde die Exporte in den Euro-Raum verteuern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...