Am Mittwoch sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen, dass sein Unternehmen nicht aufgeben wird, bis es die Bedenken der Behörden im Hinblick auf seine Kryptowährung Libra zerstreut hat.
Mit seiner digitalen Währung Libra könnte Facebook aufgrund seiner hohen Nutzerzahlen schnell eine marktbeherrschende Stellung im globalen Finanzsystem aufbauen, warnte kürzlich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
Nun sagt der Gründer des chinesischen Technologiekonzerns Huawei, dass sein Land nicht warten sollte, bis Facebook seine Währung Libra startet. China sollte sich mit einer eigenen digitalen Währung wichtige Marktanteile im globalen Finanzsystem sichern.
Huawei-Gründer und Vorstandsmitglied Ren Zhengfei sagte auf einer Pressekonferenz in Italien, dass China leicht eine eigene digitale Währung mit dem gleichen Leistungsversprechen wie Facebooks Libra auf den Markt bringen könnte.
"China kann eine solche Währung auch selbst ausgeben. Warum warten, bis andere es tun? Die Macht eines Landes ist immer stärker als ein Internetunternehmen", zitiert ihn die die chinesische Nachrichtenagentur Sina.
Die Äußerungen des Huawei-Gründers folgen Warnungen der chinesischen Zentralbank von Anfang Juli, wonach Facebooks Libra in mancherlei Hinsicht eine Bedrohung für die Wirtschaft des Landes darstellen könnte.
"Es gäbe im Wesentlichen einen Boss, nämlich den US-Dollar und die Vereinigten Staaten. Dies hätte eine Reihe von wirtschaftlichen, finanziellen und sogar internationalen politischen Konsequenzen", zitiert die SCMP Zentralbankchef Wang Xin.
Peking ist Berichten zufolge tatsächlich im Prozess, eine eigene digitale Währung zu entwickeln, wobei jedoch die genauen Details über die möglichen Anwendungsbereiche noch nicht bekannt sind.
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