Trump plant Putin-Gespräch: Fortschritte nach Witkoff-Mission
Ein persönliches Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin ist in Vorbereitung. Vorausgegangen waren diplomatische Vorstöße durch Trumps Gesandten Steve Witkoff, bei dessen Treffen mit Putin laut Trump "bedeutende Fortschritte" erzielt worden seien.
Übereinstimmenden Berichten von New York Times, CNN und The Guardian zufolge könnte das Treffen bereits in der kommenden Woche stattfinden, auch wenn aus dem Weißen Haus auf "erhebliche Hürden" bei den Waffenstillstandsverhandlungen hingewiesen wird.
Doppeltreffen geplant
Trump wolle zunächst Putin treffen, danach sei ein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgesehen. Es wäre das erste bilaterale Treffen zwischen den USA und Russland seit 2021, als Trumps Vorgänger Joe Biden Putin in Genf gegenübertrat.
Die geplanten Gespräche seien laut BNS bereits Thema eines multilateralen Telefonats gewesen. Daran nahmen neben Selenskyj auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte sowie die Staats- und Regierungschefs aus Großbritannien, Deutschland und Finnland teil.
Rubio warnt vor Erwartungen
US-Außenminister Marco Rubio mahnte zur Vorsicht. Er wolle die Ergebnisse der Gespräche Witkoffs mit Putin "nicht überbewerten". Dennoch zeigte sich Rubio zuversichtlich: "Ich hoffe, dass der Präsident bald Gelegenheit bekommt, sich mit Putin und Selenskyj zu treffen. Aber bis dahin liegt noch einiges vor uns."
Rubio zufolge gehe es nun darum, die Bedingungen Russlands für ein mögliches Kriegsende zu verstehen – und zugleich mit den westlichen Partnern zu klären, inwieweit man bereit sei, auf russische Forderungen einzugehen.
Deutsche Interessen in der Waagschale
Ein Waffenstillstand hätte auch wirtschaftliche Auswirkungen auf Deutschland. Die Sanktionen gegen Russland haben Lieferketten belastet, Rohstoffpreise verzerrt und Exporte erschwert. Ein möglicher diplomatischer Durchbruch würde deutsche Unternehmen mit Osteuropageschäft entlasten – etwa im Maschinenbau, der Logistik und der Chemiebranche. Bundeskanzler Friedrich Merz, der aktiv an der westlichen Abstimmung beteiligt war, dürfte daher ein hohes Interesse an einer stabilen Lösung haben – nicht zuletzt angesichts der geopolitischen Bedeutung der Ukraine für den europäischen Wirtschaftsraum.
Ultimatum aus Washington
Laut BNS erklärte ein ranghoher US-Beamter, dass "sekundäre Sanktionen" gegen Russland weiterhin auf dem Tisch lägen.
Die USA hätten Moskau ein Ultimatum gestellt: Entweder Einigung auf einen Friedensprozess – oder neue Sanktionen schon ab Freitag.