Finanzen
Keine attraktiven Unternehmen

Warren Buffett hortet so viel Cash wie nie zuvor

Die Investmentgesellschaft von Warren Buffett hortet derzeit 122,4 Milliarden Dollar Cash, ohne es zu investieren - so viel wie nie zuvor. Worauf wartet das "Orakel von Omaha"?
05.08.2019 17:17
Lesezeit: 1 min

Im zweiten Quartal lag das operative Ergebnis von Berkshire Hathaway bei 6,14 Milliarden Dollar, teilte die Investmentgesellschaft von Warren Buffett mit Sitz Omaha im US-Bundesstaat Nebraska am Samstag mit. Das ist im Jahresvergleich ein Rückgang um 11 Prozent. Vor allem das Versicherungsgeschäft war deutlich weniger profitabel.

So erlitt Berkshires Autoversicherer Geico eine größere Anzahl von Unfallschäden. Und das Eisenbahnunternehmen BNSF geriet unter Druck wegen ausländischer Konkurrenten und niedrigerer Importe. Die Handelskonflikte dämpften das Frachtaufkommen für Konsum- und Agrarprodukte, so Reuters.

Auch im produzierenden Gewerbe von Berkshire Hathaway waren die Ergebnisse kaum besser, da der Handelsstreit beim Gießereiunternehmen Precision Castparts den Verkauf von Gasturbinen und Rohren beeinträchtigt.

Warren Buffett hortet so viel Cash wie nie zuvor

Trotz des schwächeren Betriebsgewinns legten die Barreserven von Berkshire Hathaway im zweiten Quartal erneut deutlich zu. Ende Juni hielt Warren Buffett liquide Mittel im Umfang von rund 122,4 Milliarden Dollar. Das war deutlich mehr als der bisherige Rekordwert von 116 Milliarden Dollar von Ende 2017.

Offensichtlich würde Buffett seine liquiden Mittel lieber in gewinnbringende Übernahmen stecken, um seinen Investoren wie in der Vergangenheit bessere Renditen zu erwirtschaften als der Markt insgesamt. Doch vor dem Hintergrund rekordhoher Bewertungen ist es ihm zuletzt offenbar schwer gefallen, Firmen zu finden, die seinen Preisvorstellungen entsprechen. Sein letzter Zukauf war vor vier Jahren Precision Castparts, das größte Gießereiunternehmen der USA.

Buffett erwartet derzeit offenbar auch keinen starken Anstieg der Aktienmärkte. Im zweiten Quartal war er ein Nettoverkäufer von Aktien.

Dabei ist der Milliardär offenbar ganz besonders skeptisch gegenüber den eigenen Aktien. Berkshire Hathaway kaufte im zweiten Quartal nur 400 Millionen Dollar seiner Aktien zurück. Das war ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu Aktienrückkäufen in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar in den ersten drei Monaten des Jahres.

Auch deshalb hat der Kurs der Aktie von Berkshire Hathaway an der Börse seit Jahresbeginn nahezu stagniert. Der Kurs des Aktienindex S&P 500 hingegen, wo auch verschiedene Werte von Berkshire Hathaway notiert sind, kletterte seit Jahresanfang um rund 17 Prozent.

Zu Berkshire Hathaway gehören knapp 90 Unternehmen sowie Aktienpakete von verschiedenen Börsenkonzernen, darunter Coca-Cola, Wells Fargo, Apple und seit diesem Jahr auch Amazon. Warren Buffett führt das Konglomerat seit mehr als 50 Jahren und wird wegen seines Erfolgs bei der Auswahl von Geldanlagen auch das "Orakel von Omaha" genannt. Seit vielen Jahren zählt er zu den reichsten Menschen der Welt. Zuletzt hat das US-Magazin Forbes sein Vermögen auf 80,5 Milliarden Dollar geschätzt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Peter Vesterbacka: Wenn Deutschland wie Estland wäre, hätte es 600 Einhörner
25.10.2025

Europa gilt zunehmend als unentschlossen, überreguliert und kraftlos – Begriffe, die sich in den vergangenen Jahren eingebürgert haben,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ausbildungsmarkt: Ausländische Azubis stützen Hotels und Gaststätten
25.10.2025

Das Hotel- und Gastgewerbe setzt bei der Nachwuchssicherung stark auf internationale Auszubildende. Doch fehlende Deutschkenntnisse bleiben...

DWN
Finanzen
Finanzen Seltene Erden als Investmentchance: Wie Anleger vom Rohstoffboom profitieren
25.10.2025

Seltene Erden sind das stille Rückgrat moderner Technologien – von E-Autos bis Windkraft. Ihre strategische Bedeutung wächst, weil...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Revolut Bank: Wie ein britisches Fintech Europas Bankenaltbau ins Wanken bringt
25.10.2025

Die Revolut Bank stellt das gesamte europäische Bankensystem infrage: Mit 75 Milliarden Dollar Bewertung, aggressiver Expansion und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Autoteilehandel 2.0: Wie Ovoko das Geschäft mit gebrauchten Teilen revolutioniert
25.10.2025

Aus einer simplen Excel-Tabelle entsteht ein europaweites Erfolgsunternehmen: Ovoko verändert den Handel mit gebrauchten Autoteilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vom Großraumbüro zur Kokospalme: Wie eine Litauerin Londons Karrierefalle entkam – und auswanderte
25.10.2025

Dominyka Mikšėnaitė hatte alles – Karriere, Gehalt, Aufstiegschancen in London. Doch sie kündigte, verließ das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Aktien: Wie Energieversorger zum stillen Profiteur des Tech-Booms werden
25.10.2025

Der Boom der künstlichen Intelligenz treibt den globalen Stromverbrauch auf Rekordniveau. Milliarden fließen in Rechenzentren, Netze und...

DWN
Politik
Politik Hinweise von Meldestelle "Hetze in Netz": Durchsuchung bei „Welt“-Kolumnist Norbert Bolz nach X-Post
24.10.2025

Für den Autor Professor Norbert Bolz ist es Ironie, die Staatsanwaltschaft sieht in dem Post eine strafbare Aussage gegen den renommierten...