Politik

Sparkurs: Paris schaltet nachts die Lichter aus

Seit Montag ist Paris in der Nacht dunkel. Keine Werbetafeln, keine Büros und keine öffentlichen Gebäude dürfen mehr im Licht erstrahlen. Wer vergisst, das Licht auszuschalten, zahlt 750 Euro. Frankreich muss sparen, notfalls über den Stromverbrauch. Die Ausgaben hierfür sollen sich durch diesen neuen Beschluss um bis zu 200 Millionen Euro senken.
02.07.2013 12:31
Lesezeit: 1 min

Francois Hollandes Regierung ist weit davon entfernt, dass von der EU-Kommission geforderte Defizit von drei Prozent zu erreichen. Seit Montag wird an einem Ort in Frankreich in jedem Fall gespart: in Paris. Ausgerechnet die „Stadt des Lichts“ schaltet nun jede Nacht das Licht aus.

Von ein Uhr nachts bis sieben Uhr morgens dürfen beispielsweise keine Werbeflächen, Büros und Schaufenster mehr aufleuchten. Selbst die über 300 öffentlichen Gebäude dürfen nicht mehr angestrahlt werden. Wer sich nicht daran hält, muss ein Bußgeld von 750 Euro bezahlen – eine gute Einnahmequelle für die Stadt. Insgesamt sollen so bei der jährlichen Stromrechnung Frankreichs etwa 200 Millionen Euro eingespart werden. Zwei Terrawattstunden Strom weniger genutzt werden.

Bereits Ende vergangenen Jahres hatte das französische Umweltministerium diesen Vorschlag eingebracht. Die Kritik an dieser Verordnung war groß. Auf der einen Seite fürchteten Verbände um die Sicherheit auf Paris Straßen. Andererseits warnte die Tourismusbranche vor gravierenden Folgen für den Tourismus. Schließlich kommen einige Paris-Besucher nur für eine Nacht und lieben in den Straßen an den berühmt berüchtigten Schaufenstern der französischen Hauptstadt vorbei zu spazieren (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...