Deutschland

Die fetten Jahr sind vorbei: Rente mit 60 gibt es nicht mehr

Bei den 60- bis 65-Jährigen gibt es erstmals seit vier Jahrzehnten mehr Erwerbstätige als Rentner. Damit wird klar: Die Deutschen müssen länger arbeiten, um finanziell über die Runden zu kommen.
18.08.2013 00:43
Lesezeit: 1 min

Erstmals seit 1974 gibt es unter den 60- bis 65-Jährigen wieder mehr Erwerbstätige als Rentner. Der Trend zur Alters-Arbeit wird in den kommenden Jahren noch zunehmen.

Im Jahr 2012 gingen rund 42 Prozent der 60- bis 65-Jährigen einer bezahlten Arbeit nach, berichtet das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Der Anteil der Renten- und Pensionsempfänger lag mit 40 Prozent deutlich niedriger.

Die Erwerbstätigenquote Älterer war von den frühen 70er Jahren bis in die 90er Jahre kontinuierlich gesunken. Gleichzeitig war der Anteil von Rentnern und Pensionären angestiegen. Noch im Jahr 2000 bezogen fast zwei Drittel aller 60- bis 65-Jährigen eine Pension oder Altersrente, während nur 17 Prozent erwerbstätig waren.

Doch seit der Jahrtausendwende veränderte sich das Erwerbsverhalten älterer Menschen erheblich. Innerhalb von nur zwölf Jahren stieg die Erwerbstätigenquote in dieser Altersklasse auf mehr als das Doppelte und liegt nun sogar wieder über dem Niveau der frühen 70er Jahre.

Dass Erwerbstätige heute länger im Beruf bleiben, liege unter anderem an den veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen, sagte Harun Sulak vom BiB. So seien etwa die Anreize zur Frühverrentung stark reduziert worden. Zudem haben ein höheres Qualifikationsniveau der Menschen und eine allgemein gute Wirtschaftslage die Chancen Älterer auf dem Arbeitsmarkt erhöht, so Sulak.

Das BIB erwartet, dass sich der Trend der Alters-Arbeit in den kommenden Jahren noch zunimmt. Dies sei etwa auf eine weiter steigende Lebenserwartung und die Rente mit 67 zurückführen. Doch dies ist nur der Anfang. Denn auch die Rente mit 67 steht bereits auf dem Prüfstand (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...