Finanzen

Indien verbietet den Import von Goldmünzen

Die indische Zentralbank hat ab sofort den Import von Goldmünzen untersagt. So will sie die Währung des Landes stabilisieren. Eine Importsteuer konnte die massive Goldnachfrage der Inder nicht zügeln.
16.08.2013 00:04
Lesezeit: 1 min

In den vergangenen Monaten hatte Indien die Importsteuer auf Gold immer weiter erhöht, um die Bürger vom Goldkauf abzubringen. Da die Inder dennoch massiv Gold kaufen, hat die Zentralbank den Import von Goldmünzen nun komplett untersagt.

„Der Import von Gold der Form von Münzen oder Gedenkmünzen ist nun verboten“, so die indische Zentralbank in einer Mitteilung. Der Import von Gold zur Herstellung von Schmuck ist weiterhin zulässig. Ein Verbot wäre in der indischen Kultur auch schwer durchsetzbar. Denn Gold ist tief in der indischen Kultur verankert.

Bei Goldimporten für Schmuck fällt weiterhin eine Importsteuer von 8 Prozent an. Doch die Steuer hat der indischen Regierung keinen Erfolg gebracht, der Goldschmuggel boomt, die Goldnachfrage hält an. Im zweiten Quartal kauften die Inder mehr als doppelt so viele Goldmünzen und Goldbarren wie ein Jahr zuvor (mehr hier).

Die indischen Juweliere müssen schon jetzt einen Aufschlag für Gold zahlen, da die Zentralbank die Goldimporte streng reguliert. In der Festival-Saison ab Herbst wird in Indien nun ein Goldmangel befürchtet. Der Aufschlag auf das Gold könnte dann auf 25 Dollar pro Unze ansteigen.

Gold ist nach Öl die zweitgrößte Importware Indiens. Der massive Anstieg der Goldimporte hatte die Rupie geschwächt und das indische Leistungsbilanzdefizit in die Höhe schießen lassen. Dem versucht die Zentralbank nun mit dem Importverbot entgegenzuwirken, nachdem die Goldsteuer nicht gewirkt hat. Anfang August verhängte das Nachbarland Pakistan sogar ein vorübergehendes komplettes Importverbot für Gold (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle auf Stahl und Aluminium verdoppelt: Folgen für Deutschland
04.06.2025

Donald Trump verdoppelt die Zölle auf Stahl und Aluminium – und riskiert damit eine neue Eskalation im transatlantischen...

DWN
Politik
Politik Bas will "mafiöse Strukturen" bei Bürgergeld-Empfängern zerschlagen
04.06.2025

Organisierter Sozialleistungsbetrug ist laut Arbeitsministerin Bas kein Randphänomen mehr, sondern Teil krimineller Strukturen, die...

DWN
Politik
Politik Iran warnt vor US-Vorschlag: Neue Atomverhandlungen mit „vielen Unklarheiten“
04.06.2025

Iran spricht von „Unklarheiten und Widersprüchen“ im US-Vorschlag zu einem neuen Atomabkommen. Während Teheran auf sein Recht zur...

DWN
Panorama
Panorama Köln: Größte Evakuierung seit 1945 hat begonnen
04.06.2025

Rund 20.000 Kölner müssen heute Vormittag ihre Wohnungen verlassen. Fast die gesamte Innenstadt wird wegen einer Bombenentschärfung...

DWN
Politik
Politik Nato rüstet drastisch auf - Deutschland zahlt Milliarden
04.06.2025

Schluss mit der Friedensdividende: Die Nato plant einen drastischen Ausbau ihrer Verteidigungsfähigkeiten – aus Angst vor Russland und...

DWN
Politik
Politik Musk gegen den Staat: Wie ein Tech-Milliardär den US-Haushalt ruinierte
04.06.2025

Elon Musk wollte den US-Haushalt wie ein Start-up führen – heraus kam ein Desaster aus Kürzungen, Chaos und gescheiterten Sparzielen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wöchentliche Höchstarbeitszeit geplant: Schub für die Wirtschaft oder kontraproduktiv?
04.06.2025

Steht der 8-Stunden-Arbeitstag auf der Kippe? Die Bundesregierung will statt einer täglichen Höchstarbeitszeit eine wöchentliche...

DWN
Politik
Politik Trump zündet den Handelskrieg – doch Europa hat das bessere Spiel
03.06.2025

Donald Trump droht mit Strafzöllen, doch Europas Antwort steht längst: Mit stabilen Finanzen und strategischem Kurs könnte die EU zum...