Politik

Angst vor den Märkten: Barroso will Spanien-Rettung aufschnüren

Die Bedingungen des Rettungspakets für die spanischen Banken seien noch nicht endgültig festgelegt, sagte EU-Kommissionspräsident Barroso beim G20-Gipfel in Mexiko. Man nehme die Angst der Märkte ernst, dass Banken- und Finanzkrisen zunehmend aneinander gekoppelt sind.
19.06.2012 11:06
Lesezeit: 1 min

Es ist wieder eines dieser G20-Treffen. Schon im Vorfeld des Treffens im mexikanischen Los Cabos bezogen etliche Regierende klar Stellung, um die eigene Stärke zu untermalen - Angela Merkel warnte beispielsweise davor, Deutschland in der Eurokrise zu viel aufzubürden (mehr hier). Doch dies ist nichts Neues - wirklich konkrete Lösungen oder Beschlüsse werden von einem G20-Gipfel sowieso nicht mehr erwartet. Und so wurde Montag noch einmal der europäischen Schuldenkrise die Verantwortlichkeit für das weltweit gedämpfte Wachstum übertragen und die anwesenden Regierenden der Eurozone erneut zu mehr Tatendrang aufgefordert. „Wir kommen mit Sicherheit nicht hierhin, um uns von irgendjemandem belehren zu lassen“, wies EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso die Kritik zurück.

Zusätzlich dazu betonte Jose Manuel Barroso noch einmal, dass die Bedingungen für das Bailout für die spanischen Banken noch verhandelt werden und man die Befürchtungen des Marktes, dass Banken- und Finanzkrise in Europa zunehmend aneinander gekoppelt sind, ernst nehme. „Wir waren dafür, soweit dies möglich war, eine Kontamination jeglicher Art von Finanz- und Staatsschulden zu vermeiden“, ergänzte er.

Aber viel mehr passierte letztlich beim G20-Treffen am Montag auch nicht. Das war anscheinend auch nicht notwendig, denn G20-Beamten zufolge wurde das gemeinsame Statement bereits vor Beginn des Gipfels vereinbart. In einem Entwurf des Statements heißt es denn auch: „Die Mitgliedstaaten des Euroraums auf dem G20 werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Integrität und Stabilität des Euro-Währungsgebiets zu gewährleisten, einschließlich der Funktionsweise der Finanzmärkte und Brechen die Feedback-Schleife zwischen Staaten und Banken." Basierend auf länderspezifischen Gegebenheiten soll Wachstum generiert und das Vertrauen wieder hergestellt werden. Eine Bankenunion in der Eurozone wird ebenfalls von den G20-Staaten begrüßt. „Wir unterstützen die Absicht, konkrete Schritte in Richtung einer stärker integrierten Finanzarchitektur zu erwägen, die eine Bankenaufsicht, die Auflösung und Rekapitalisierung von Banken und die Einlagensicherung umfassen", so der Entwurf des G20-Statements.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt KI trifft DNA: Wie ein Berliner Startup die Genom-Analyse revolutioniert
31.01.2025

„Künstliche Intelligenz ist für die Genomik ideal”, sagt Jakob Hertzberg, Head of Technology bei Lucid Genomics. Bis vor wenigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigungswelle seit Corona: Wie die Pandemie die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer verstärkt
31.01.2025

Viele Unternehmen klagen nach der Corona-Pandemie über eine konstante Fluktuation ihrer Mitarbeiter. Es ist die Rede von der „Great...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt - bleibt aber unter drei Millionen-Marke
31.01.2025

Zum Jahresbeginn ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland erwartungsgemäß stark angestiegen. Die symbolische Grenze von drei Millionen...

DWN
Politik
Politik Bundestag entscheidet: CDU-Antrag mit knapper Mehrheit abgelehnt
31.01.2025

Die Bundestags-Krimi um die Abstimmung zum „Zustrombegrenzungsgesetz“ endet mit einer Niederlage für Friedrich Merz und die CDU/CSU....

DWN
Technologie
Technologie Cybersicherheit KMU: So schützen Sie Ihr Unternehmen vor Cyberangriffen
31.01.2025

Cyberangriffe treffen den Mittelstand zunehmend und stellen eine erhebliche Gefahr dar. Viele mittelständische Unternehmen unterschätzen...

DWN
Politik
Politik Nach Bundestagsabstimmung: Proteste und Besetzung von CDU-Geschäftsstelle
31.01.2025

Nachdem die AfD im Bundestag einem Unions-Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik zum Erfolg verholfen hat, gibt es bundesweit...

DWN
Politik
Politik Migrationsstreit im Bundestag: SPD hält sich Gang vor das Verfassungsgericht offen
31.01.2025

Der Migrationsdebatte spaltet den Bundestag. Am Freitag könnte die CDU mit ihrem "Zustrombegrenzungsgesetz" mit Unterstützung der AfD,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand: Sprachbarriere Englisch - Deutsche Unternehmen verlieren den Anschluss
31.01.2025

Ohne eine gemeinsame Sprache kann man nicht zusammenarbeiten. Deren Fehlen wird rasch zum Problem, wenn Unternehmen grenzüberschreitend...