Finanzen

Industrie: Geplante Frequenz-Gebühren gefährden schnellen 5G-Ausbau

Lesezeit: 1 min
14.10.2019 11:25  Aktualisiert: 14.10.2019 11:31
Der Industrieverband VDMA kritisiert die vom Wirtschaftsministerium geplanten Frequenzgebühren für den Funkstandard 5G. Diese würden den Ausbau bremsen.
Industrie: Geplante Frequenz-Gebühren gefährden schnellen 5G-Ausbau
Foto: Oliver Berg

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutschen Maschinenbauer kritisieren hohe Frequenzgebühren, die das Finanzministerium offenbar beim Ausbau des Mobilfunkstandards 5G plane. Die Frequenzen für industrieeigene 5G-Netze seien fünf Mal so hoch wie von der Bundesnetzagentur vorgeschlagen, teilte der stellvertretende VDMA-Geschäftsführer Hartmut Rauen am Montag mit. "Dies ist viel zu hoch und für die Industrie inakzeptabel", fügte er hinzu.

Er sprach von einem verheerenden Signal. Das Finanzministerium schaffe damit eine Eintrittsbarriere für die 5G-Technologie. Das Wirtschafts-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium würden dagegen die von der Netzagentur vorgeschlagenen Gebühren befürworten.

Als mögliche Anwendungen für die sogenannten 5G-Campusnetze der Industrie nannte der VDMA etwa die Steuerung autonomer Roboter, fahrerloser Transportsysteme, schneller Lagersysteme oder die Softwarebetankung von Fahrzeugen und anderen Produkten. Der Aufbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes soll neue digitale Anwendungen ermöglichen. Die Bundesregierung will in Kürze einen Katalog mit den Sicherheitsanforderungen für die Netzwerk-Betreiber und -Ausrüster vorlegen.

Der Bundesrat hatte am vergangenen Freitag einen Vorstoß aus Schleswig-Holstein für Prüfung neuer Methoden bei Mobilfunk-Auktionen beschlossen. Die bisherige Praxis der Versteigerung von Frequenzen soll ergebnisoffen überprüft werden. "Das war uns besonders wichtig, weil letztlich die Fläche ansonsten wenig Berücksichtigung findet", sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar würden bei Frequenz-Versteigerungen in der Regel große Gebote für urbane Zentren abgegeben, wo Mobilfunk-Anbieter gutes Geld verdienen könnten. "Aber dabei kommen dann immer die Flächenkreise und die Randlagen unter die Räder", sagte Buchholz. Schleswig-Holstein hat deshalb Negativ-Auktionen vorgeschlagen. Dabei könnten zunächst Lizenzen für Regionen versteigert werden, in denen der Netzaufbau unwirtschaftlich ist. Förderungen des dortigen Ausbaus könnten verrechnet werden mit Erlösen für den Netzaufbau in lukrativen Regionen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...