Das Auto des kommissarischen Berliner AfD-Landesvorsitzenden Nicolaus Fest ist durch einen Brandanschlag beschädigt worden. Das teilte die AfD am Dienstag mit. Die Polizei nannte den Namen des Besitzers nicht, bestätigte aber eine Brandstiftung mit einer «möglichen politischen Tatmotivation» an einem Fahrzeug in der Nacht zuvor in Berlin-Charlottenburg.
Zahlreiche ähnliche Anschläge und Sachbeschädigungen an Büros, Autos und Häusern von AfD-Politikern waren in den vergangenen Jahren mutmaßlich von linksextremistischen Tätern begangen worden. Immer wieder hatte es auch Bekennerschreiben aus der linksradikalen Szene gegeben. In der Nacht zum 2. März hatten Unbekannte in Sachsen einen Brandanschlag auf das Auto des AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla verübt. Der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), erklärte danach: «Die zunehmende Verrohung macht uns Sorge. Es gibt überhaupt keine Toleranz gegenüber Gewalt gegen Sachen und Personen.»
Auf einer linksradikalen Internetseite hieß es am Dienstag zudem, am Haus des innenpolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Gottfried Curio, im Berliner Süden seien in der Nacht die Scheiben eingeschlagen worden. Farbflaschen seien an und in das Haus geworfen worden und an die Hauswand habe man «Hanau: Curio du Mörder» gesprüht. Die Polizei bestätigte, dass eine Anzeige eingegangen sei. Die Umstände würden noch geprüft. Außerdem soll eine Gaststätte, in der die AfD Veranstaltungen abgehalten hatte, beschädigt worden sein.
Fest, der auch Europa-Abgeordneter ist, sprach in einer Erklärung von «linksradikaler Gewalt». Schuld seien die anderen Parteien mit «unsachlichen Hetzkampagnen» gegen die AfD. «Diese muntern linksradikale Gewalttäter zu solchen Taten auf.»
Die Berliner AfD teilte mit, die Tat passe zu früheren Anschlägen auf Fahrzeuge von Politikern ihrer Partei. Die Autos der Vize-Bundesvorsitzenden Beatrix von Storch und des Berliner Fraktionsvorsitzenden waren 2015 und 2017 beschädigt worden. Die AfD beklagt zudem seit langem, dass sie keine Räume für Veranstaltungen wie Parteitage findet, weil die Vermieter bedroht würden.
Die Zahl der registrierten Sachbeschädigungen durch Linksextremisten in Berlin nahm im vergangenen Jahr um 54 Prozent auf 664 Fälle deutlich zu (2018: 432 Fälle). Gleichzeitig gab es 257 Gewaltdelikte, zu denen auch viele Gewaltausbrüche bei Demonstrationen gehörten, wie die Polizei am Montag mitgeteilt hatte. Rechtsextremisten verübten nach dieser Statistik in 105 Fällen Sachbeschädigungen und in 153 Fällen Gewalttaten, vor allem Körperverletzungen.