Shenzhen ist die erste chinesische Stadt, die den Verkauf und Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch verbietet. Dieser Vorstoß kommt, nachdem der Ausbruch des Corona-Virus mit Wildfleisch in Verbindung gebracht wurde, was die chinesischen Behörden dazu veranlasste, den Handel und den Verzehr von Wildtieren zu verbieten. Shenzhen ging noch einen Schritt weiter und dehnte das Verbot auf Hunde und Katzen aus. Das neue Gesetz tritt am 1. Mai 2020 in Kraft.
Nach Angaben von Humane Society International (HSI) werden in ganz Asien jährlich 30 Millionen Hunde getötet, um das Fleisch zu verzehren.
“Hunde und Katzen als Haustiere haben eine viel engere Beziehung zum Menschen aufgebaut als alle anderen Tiere, und das Verbot des Verzehrs von Hunden, Katzen und anderen Haustieren ist in Industrieländern sowie in Hongkong und Taiwan eine gängige Praxis. Dieses Verbot entspricht auch der Forderung und dem Geist der menschlichen Zivilisation”, sagte die Stadtregierung von Shenzhen dem englischsprachigen Dienst von Reuters.
“Dies könnte wirklich ein Wendepunkt für die Bemühungen sein, diesen brutalen Handel zu beenden, bei dem jedes Jahr schätzungsweise zehn Millionen Hunde und vier Millionen Katzen in China getötet werden”, zitiert die BBC Dr. Peter Li von HSI.
Gleichzeitig genehmigte China jedoch die Verwendung von Bärengallen zur Behandlung von Coronavirus-Patienten. Bärengalle - eine Verdauungsflüssigkeit, die von lebenden in Gefangenschaft gehaltenen Bären entnommen wird - wird seit langem in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Der Wirkstoff Ursodesoxycholsäure wird zur Auflösung von Gallensteinen und zur Behandlung von Lebererkrankungen eingesetzt. Es gibt jedoch keinen Beweis dafür, dass es gegen das Corona-Virus wirksam ist, und der Abnahmeprozess ist für die Tiere sehr schmerzhaft.
Zuvor kamen Berichte auf, wonach das Corona-Virus von einem Tiermarkt in Wuhan in die Welt gelangt sei. Die Welttierschutz-Gesellschaft (WTG) wörtlich: “Aufnahmen, die offenbar auf dem Tiermarkt in Wuhan gemacht wurden, zeigen zahlreiche Wildtiere in Mini-Käfigen, die für den menschlichen Verzehr angeboten werden – Waschbären, Stachelschweine, Schlangen, Vögel und sogar einen kleinen Hirsch. Gesundheitsexpert*innen warnen schon seit langem, dass solche Wildtiermärkte, auf denen viele Tiere unterschiedlicher Arten auf engem Raum untergebracht sind, den Ausbruch neuer Krankheiten stark begünstigen.”