Politik

Polizei-Gewalt löst schwere Ausschreitungen in Nordfrankreich aus

In Paris und in der gesamten nordfranzösischen Region Île-de-France ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gekommen. Polizeibeamte sollen absichtlich einen Motorradfahrer verletzt haben. Frankreichs Polizei hat die Lage noch nicht unter Kontrolle bekommen.
20.04.2020 16:05
Aktualisiert: 20.04.2020 16:05
Lesezeit: 1 min
Polizei-Gewalt löst schwere Ausschreitungen in Nordfrankreich aus
Jugendliche randalieren vor brennenden Autos in Aulnay-sous-Bois, nordöstlich von Paris (Archivfoto vom 02.11.2005). Nun ist es in Aulnay-sous-Bois erneut zu Ausschreitungen gekommen. (Foto: dpa) Foto: epa Eric Travers / Pascal Le Flo

Nach einem Unfall mit einem Motorrad und einem Polizeiauto ist es in einem Pariser Vorort zu Zusammenstößen gekommen. In der Nacht auf Montag wurden in Villeneuve-la-Garenne im Norden der französischen Hauptstadt zahlreiche Fahrzeuge und Mülleimer in Brand gesetzt, wie Le Point berichtet. In Richtung der Polizei wurden Feuerwerkskörper abgefeuert. Diese setzte nach Angaben von Zeugen Tränengas ein. Das geht aus einem verifizierten Twitter-Video hervor. Aus einem weiteren Video geht hervor, wie Unbekannte Mülltonnen anzünden.

Bei dem Zusammenstoß wurde ein Motorradfahrer am Samstag schwer am Bein verletzt. Er war mit seiner Maschine gegen die geöffnete Tür eines nicht gekennzeichneten Polizeiwagens gekracht. Nach Angaben der Polizeipräfektur war er zu schnell mit einem Motorrad unterwegs, das keine Zulassung hatte, so die dpa. Er habe auch keinen Helm getragen. Die Polizisten hätten die Tür geöffnet, um den Mann zu kontrollieren. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile mehrere Verfahren gegen Personen eingeleitet, die die Beamten bedroht haben sollen, so La Depeche. Die Polizei hat die Lage noch nicht unter Kontrolle bekommen, obwohl sie weltweit für ihre überzogene Gewalt gegen die eigenen Bürger bekannt ist.

Mehrere Augenzeugen sagen, dass die Tür absichtlich geöffnet wurde, um den Mann in die Autotür hineinfahren zu lassen, wie der Sender Franceinfo berichtete. In Aulnay-sous-Bois - 15 Kilometer nordöstlich von Paris - wurden Polizeibeamte Opfer mehrerer "Hinterhalte". Vier mutmaßliche Angreifer wurden festgenommen. Alleine in der nordfranzösischen Region Île-de-France wurden fünfzehn Autos und rund fünfzig Mülleimer niedergebrannt und insgesamt sieben Personen von der Polizei wegen städtischer Gewalt festgenommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.