Technologie

China nutzt intelligente Brillen im Kampf gegen Corona

Ein chinesisches Start-up produziert "intelligente Brillen". Sie messen bei Personen, denen man begegnet, in Echtzeit die Temperatur, um Fieber festzustellen.
16.05.2020 08:45
Lesezeit: 1 min
China nutzt intelligente Brillen im Kampf gegen Corona
Die T1-Brille im Einsatz. (Foto: Rokid)

Ein chinesisches Start-up-Unternehmen im Bereich "erweiterte Realität", das eigentlich Produkte für die Industrie und für die Spielebranche anbietet, hat in der Corona-Krise einen vielversprechenden neuen Wachstumsbereich gefunden. Es entwickelt intelligente Brillen, welche die Temperaturen der Personen messen, denen man begegnet.

Als Reaktion auf den Ausbruch von Covid-19 Ende letzten Jahres hat das in Hangzhou ansässige Start-up Rokid eine spezielle intelligente Brille entwickelt. Die mit einem Infrarotsensor und einer Kamera ausgestattete T1-Brille, die in nur zwei Wochen entwickelt wurde, ermöglicht es dem Brillenträger, die Temperaturen der Menschen zu messen.

Rokid-Vizepräsident Xiang Wenjie sagt, dass sein Unternehmen bereits rund 1.000 dieser Brillen an Regierungen, Industrieparks und Schulen verkauft hat. In der Folge sei die Nachfrage deutlich gestiegen ist. "Die T1 bietet eine tragbare und schnelle Temperaturkontrolle aus der Entfernung", zitiert ihn Reuters.

Das Unternehmen sagt, dass es die T1 nun aufrüsten wird, damit die intelligente Brille auch mehrere Temperaturmessungen gleichzeitig durchführen kann. Auf diese Weise wäre sie auch an Orten wie Einkaufszentren und Flughäfen gut einsetzbar. In einem Büropark in Hangzhou werden fest installierte Thermometer bereits durch Brillen ersetzt.

"Da immer mehr neue Produkte auf den Markt kommen, insbesondere diese Brillen, denken wir, dass wir sie zur kontaktlosen Temperaturmessung einsetzen können. Sie sind sehr effizient, wenn sie mit einer großen Menschenmenge konfrontiert werden", zitiert Reuters Jin Keli, Präsident von Greentown Property Management.

Laut der Website von Rokid hat das Start-up im Jahr 2018 eine Finanzierungsrunde "in Milliardenhöhe" abgeschlossen, die vom staatlichen Investor Temasek aus Singapur und der Schweizer Bank Credit Suisse angeführt wurde. Es ist nicht das einzige chinesische Technologie-Start-up, das sich im Corona-Kampf engagiert. Wärmebildsysteme der Hongkonger Firma SenseTime wurden in Bahnhöfen in ganz China installiert.

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