Politik

EZB-Chefin Lagarde unzufrieden mit EU-Wiederaufbaufonds

Nach Ansicht von EZB-Chefin Christine Lagarde hätte der EU-Gipfelbeschluss besser ausfallen können. Zuschüsse in Höhe von 390 Milliarden Euro vor allem an Italien und Spanien seien nicht genug.
22.07.2020 16:13
Aktualisiert: 22.07.2020 16:13
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

EZB-Chefin Christine Lagarde hat Kritik an den jüngsten Gipfelbeschlüssen zur Bekämpfung der Corona-Krise anklingen lassen. Die Vereinbarung über einen neuen Aufbaufonds mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro hätte besser ausfallen können, sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in einem Interview der "Washington Post". Die Zuschüsse hätten demnach im Verhältnis zu den Krediten höher bemessen sein können, kritisierte die Französin.

Nach tagelangem zähen Ringen hatten die EU-Gipfelteilnehmer beschlossen, 390 Milliarden Euro als Zuschüsse zu gewähren und 360 Milliarden als Kredite.

Trotz ihrer Kritikpunkte würdige Lagarde die Beschlüsse: "Es hätte besser sein können, doch es ist ein sehr ehrgeiziges Projekt." Lagarde kann auch deshalb zufrieden sein, weil die von der EU-Kommission auszugebenden Anleihen die Stellung des Euro im globalen Währungssystem stärken werden.

Der Gipfel hatte am Freitag begonnen und sollte eigentlich am Samstag enden, war aber wiederholt verlängert worden. Nördliche Staaten wie Österreich, die Niederlande, Dänemark und Schweden hatten Bedingungen für die Milliardenhilfe aus dem Aufbaufonds etwa für Italien und Spanien gefordert, was die Südstaaten zunächst vehement ablehnten.

Schließlich fand man am Dienstag einen Kompromiss, bei dem EU-Kommission, nationale Regierungen und EU-Rat letztlich zusammen über die Auszahlung entscheiden müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...