Politik

Studie: 27 Prozent der ersten Corona-Fälle hatten Ursprung in Italien, nur 22 Prozent in China

Einer aktuellen Studie des US-Zentrum für Gesundheitsüberwachung und Vorsorge zufolge hatten die ersten Corona-Fälle in anderen Ländern ihre Ursprünge zu 27 Prozent in Italien, aber nur zu 22 Prozent in China. Doch die Bundesregierung erlaubt den deutschen Bürgern, nach Italien zu fahren, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Die Strände sind gut belegt.
03.08.2020 17:47
Aktualisiert: 03.08.2020 17:47
Lesezeit: 1 min
Studie: 27 Prozent der ersten Corona-Fälle hatten Ursprung in Italien, nur 22 Prozent in China
26.07.2020, Italien, Fregene: Menschen genießen die Sonne an einem Strand, ca. 30 Kilometer nördlich von Rom. Tausende Menschen kamen an die überfüllten Strände, um sich nach monatelanger Abriegelungen aufgrund der Corona-Pandemie ein wenig zu entspannen. (Foto: dpa) Foto: Karl Ritter

Das US-Zentrum für Gesundheitsüberwachung und Vorsorge (CDC) berichtet in einer aktuellen Studie, dass die ersten Corona-Fälle zu 27 Prozent aus Italien, zu 22 Prozent aus China und zu elf Prozent aus dem Iran in diverse Länder hineingetragen wurden.

In den elf Wochen, bevor die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 11. März 2020 den Corona-Pandemie-Fall ausrief, standen 27 Prozent aller gemeldeten Ansteckungen außerhalb Chinas im Zusammenhang mit Italienreisen. Fälle mit Reiseverbindungen nach China, Italien oder in den Iran machten fast zwei Drittel der ersten gemeldeten COVID-19-Fälle aus betroffenen Ländern aus.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Reisen aus nur wenigen Ländern mit einer erheblichen Übertragung von SARS-CoV-2 (dem Virus, das Covid-19 verursacht) möglicherweise weitere Ausbrüche auf der ganzen Welt ausgelöst haben, bevor Covid-19 am 11. März 2020 als Pandemie eingestuft wurde“, zitiert das Magazin The Lancet CDC-Forscherin Fatimah Dawood.

Die Autoren der Studie untersuchten täglich öffentlich zugängliche Online-Berichte von nationalen Gesundheitsministerien und anderen Websites von Regierungsbehörden, Social-Media-Feeds und Pressemitteilungen, um neu bestätigte Fälle von Coronavirus zu identifizieren, die in den ersten 11 Wochen gemeldet wurden.

Die Zeitung „The Daily“ titelt: „Hat Italien die Pandemie ausgelöst? In mehr als einem Viertel der am stärksten betroffenen Länder waren die ,Patienten Null‘ in die europäische Nation gereist - und nur 22 Prozent waren in China gewesen“.

Die Studie ist deshalb so interessant, weil sie scheinbar eine exklusive Analyse des DWN-Autors Ronald Barazon bestätigt.

Mehr zum Thema:

Zweite Phase von Corona erfasst die armen Länder: Schwappt die Welle nach Europa zurück?

Schweden: Erfolg mit alternativer Corona-Strategie

Flucht vor Corona und sozialen Unruhen: Superreiche kaufen sich einsame Inseln als Rückzugsorte

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...