Technologie

Neues Huawei-Handy wird Chinas digitalen Yuan unterstützen

Während Chinas Notenbank weitere erfolgreiche Tests mit dem digitalen Yuan in neun Städten meldet, sind große chinesische Technologieunternehmen bereits auf dessen Einführung vorbereitet.
08.11.2020 15:42
Aktualisiert: 08.11.2020 15:42
Lesezeit: 1 min
Neues Huawei-Handy wird Chinas digitalen Yuan unterstützen
Huawei wird entscheidend zur Einführung des digitalen Yuan beitragen. (Foto: dpa) Foto: Mark Schiefelbein

Yi Gang, der Gouverneur der chinesischen Notenbank, hat am Montag bei der Fintech Week in Hongkong weitere Einzelheiten über das laufende Pilotprojekt zum digitalen Yuan bekannt gegeben, wie Bloomberg berichtet. Demnach wurden bereits über 4 Millionen Transaktionen im Gesamtwert von mehr als 2 Milliarden Yuan (circa 300 Millionen Dollar) verarbeitet.

Die Notenbank startete die ersten Pilotprojekte für ihren bevorstehenden digitalen Yuan im April dieses Jahres. Die großangelegten Tests in vier chinesischen Städten Shenzhen, Chengdu, Suzhou und Xiongan sind dem Notenbankchef zufolge bisher reibungslos verlaufen. Das Programm wurde inzwischen auf neun Städte ausgeweitet, darunter Guangzhou, Hongkong und Macao.

Die wachsende Nachfrage nach digitalen und kontaktlosen Zahlungsmethoden inmitten der Coronavirus-Pandemie habe die Zentralbanken vor große Herausforderungen gestellt, so Yi. Anfang Oktober hatte die Notenbank gesagt, dass bereits 3 Millionen Transaktionen mithilfe der digitalen Yuan-Brieftaschen abgewickelt wurden (ausführlicher Bericht zum Hintergrund hier).

Neues Huawei-Handy verfügt über Hardware-Wallet für digitale Yuan

Der chinesische Handyhersteller Huawei hat angekündigt, dass seine kommende Smartphone-Serie Mate40 ein integriertes Hardware-Wallet für Chinas digitale Zentralbankwährung, den digitalen Yuan, enthalten wird. Dies wird das erste Smartphone mit einer solchen digitalen Brieftasche sein, meldet Huawei auf der chinesischen Website Weibo.

In dem Blog-Beitrag sagt Huawei, dass die digitale Brieftasche auch Offline-Transaktionen mit dem digitalen Yuan ermöglichen wird. Handy-Nutzer können Gelder einfach durch die Berührung ihrer Geräte überweisen, selbst wenn beide Geräte gerade offline sind. Zudem sollen die Nutzer Huawei zufolge ihre Anonymität kontrollieren und schützen können.

Derzeit arbeiten mehrere Länder daran, eine digitale Zentralbankwährung einzuführen. Am weitesten sind dabei die Bahamas, die als erster Staat weltweit eine digitale Zentralbankwährung schon eingeführt haben. Der sogenannte Sand-Dollar ist nun legales Zahlungsmittel und muss von allen Händlern auf den Bahamas akzeptiert werden.

Einer der Hauptgründe für Chinas beschleunigte Entwicklung seiner digitalen Währung besteht darin, dass sich das Land gegen den Einfluss des Dollars im Welthandel zur Wehr setzen will. Sollte es China tatsächlich gelingen, den Yuan als internationales Zahlungsmittel zu etablieren, würde das amerikanische Wirtschafts- und Finanzsystem in arge Bedrängnis geraten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Positiver Analystenkommentar von JPMorgan und Silberstreifen am Cloud-Horizont
04.12.2025

SAP und Salesforce senden an den Börsen neue Signale: Während JPMorgan der SAP-Aktie frische Impulse zuschreibt, ringen Anleger bei...

DWN
Finanzen
Finanzen Schott Pharma-Aktie: Zähe Nachfrage nach Glasspritzen – Pharmazulieferer Schott Pharma schaut vorsichtig auf 2026
04.12.2025

Die Schott Pharma-Aktie ist am Donnerstag nachbörslich unter Druck geraten, Anleger beäugen den Ausblick des Mainzer Pharmazulieferers...

DWN
Politik
Politik Die EZB blockiert: Streit um EU-Pläne für eingefrorene russische Vermögenswerte
04.12.2025

Die EU ringt um einen Weg, die finanziellen Belastungen des Ukrainekriegs abzufedern, doch zentrale Institutionen setzen klare Grenzen. Wie...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Moskau: Trump-Gesandte führen Gespräche mit Putin
04.12.2025

Die Gespräche zwischen Washington und Moskau rücken die Suche nach einer realistischen Friedenslösung wieder in den Mittelpunkt der...

DWN
Politik
Politik EU Ermittlungen: Staatsanwaltschaft nimmt Büros von Kaja Kallas ins Visier
04.12.2025

Die Ermittlungen der Europäischen Staatsanwaltschaft rücken den Umgang mit sensiblen EU-Mitteln und institutionellen Abläufen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trade Republic Probleme: Kundenfrust wächst trotz neuer Produkte
04.12.2025

Trade Republic wirbt mit Innovationen, doch viele Kunden erleben etwas anderes. Die Beschwerden zu Ausfällen, Support und Handelbarkeit...

DWN
Politik
Politik G7? Nein danke, sagt Putin
04.12.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt vor seinem Indien-Besuch für Aufsehen. Er kritisiert die G7 als "nicht groß" und verweist auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...