Politik

Indien schließt einen Krieg mit China nicht mehr aus

Lesezeit: 1 min
09.11.2020 12:22  Aktualisiert: 09.11.2020 12:22
Indiens oberster Militärbefehlshaber Bipin Rawat meint, dass der angespannte Grenzstreit mit den chinesischen Streitkräften im westlichen Himalaya einen größeren Konflikt auslösen könnte. Dabei hofft Indien auf die Unterstützung der USA.
Indien schließt einen Krieg mit China nicht mehr aus
Spannungen im Grenzgebiet zwischen China und Indien. (Grafik: Stratfor)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Indien  
China  
USA  
Geopolitik  

Indiens oberster Militärbefehlshaber Bipin Rawat meint, dass der angespannte Grenzstreit mit den chinesischen Streitkräften im westlichen Himalaya einen größeren Konflikt auslösen könnte.

Die Situation an der Linie der tatsächlichen Kontrolle, der De-facto-Grenze im Osten Ladakhs, wo Tausende indischer und chinesischer Truppen in eine monatelange Konfrontation verwickelt sind, sei angespannt. „Wir werden keine Verschiebung der tatsächlichen Kontrolllinie akzeptieren. In der gesamten Sicherheitsrechnung können Grenzkonfrontationen, Überschreitungen und nicht provozierte taktische Militäraktionen, die zu einem größeren Konflikt führen, nicht ausgeschlossen werden“, zitiert The Hindu Times Rawat.

Bei brutalen Nahkämpfen im Juni starben 20 Inder und eine unbekannte Anzahl chinesischer Soldaten. Beide Seiten haben seitdem versucht, die Situation auf diplomatischem Wege zu verbessern, sind jedoch kaum vorangekommen, sodass die Soldaten in Ladakhs Schneewüsten bei Minusgraden gegeneinander antreten mussten.

Hochrangige indische und chinesische Kommandeure trafen sich am vergangenen Freitag in Ladakh zur achten Gesprächsrunde zwischen den Militärs seit Beginn der Krise, teilten Regierungsbeamte in Neu-Delhi mit. Doch die Gespräche fruchteten nicht.

Ein Konfliktgebiet ist der Nordufer des Pangong Tso-Sees, wo Soldaten nach Angaben eines indischen Beamten einige hundert Meter voneinander entfernt stehen. Infanterietruppen, die von Artillerie und gepanzerten Fahrzeugen unterstützt werden, stehen sich ebenfalls am südlichen Ufer des Sees gegenüber.

In den kommenden Monaten könnte die US-Regierung sich aktiv für Indien einsetzen. Doch es geht den USA nicht nur um die militärische Unterstützung seines Partners in der Region, sondern vor allem um wirtschaftliche Interessen. Derzeit ist China der größte kostengünstige Produzent in der globalen Lieferkette. Doch Indien besitzt das Potenzial, China teilweise zu ersetzen. Wenn es den USA gelingen sollte, einen Teil der westlichen Produktionsanlagen und Investitionen nach Indien zu verschieben, würde China einen Großteil seiner globalen wirtschaftlichen Macht einbüßen.

Mehr zum Thema:

Hintergrund-Information: Das sind die Streitpunkte des indisch-chinesischen Konflikts

Spannungszone Himalaya: Indien und China rüsten auf

Nuklearmächte China und Indien mobilisieren Truppen im Himalaya

China kennt keine Grenzen mehr: Einverleibung des Himalaya hat begonnen


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Entwicklung: Rekordhoch im Blick - sollten Anleger nun Gold kaufen?
29.11.2024

Der Goldpreis hat sich in den vergangenen Tagen volatil gezeigt, kommt aber langsam zurück. Nach einer Korrekturphase Mitte November hat...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Arbeitslosenzahl sinkt im November nur leicht - Herbstbelebung bleibt aus
29.11.2024

Kaum eine Belebung im Herbst, bestehende Strukturprobleme und eine zunehmende Kurzarbeit: Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor dem...

DWN
Politik
Politik AfD-Wahlprogramm: AfD fordert in Entwurf für die Bundestagswahl Austritt aus EU und Euro
29.11.2024

Die AfD geht mit konkreten Forderungen, darunter einem Austritt aus der EU, dem Euro und dem Pariser Klimaabkommen, in den kommenden...

DWN
Politik
Politik FDP-Rücktritte: Generalsekretär und Bundesgeschäftsführer ziehen die Reißleine wegen des D-Day-Papiers
29.11.2024

Die FDP zieht Konsequenzen, nachdem ein detaillierter Plan zum Ausstieg aus der Ampel-Koalition öffentlich wurde. FDP-Generalsekretär...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Heckler und Koch profitiert von wachsender Nachfrage nach Waffen für Nato-Staaten
29.11.2024

Ob Sturmgewehre, Maschinengewehre oder Granatwerfer – die Nachfrage nach Handfeuerwaffen für Nato-Armeen wächst erheblich. Dies...

DWN
Politik
Politik FDP-Papier: Für einige in der Parteispitze könnte die Luft wegen des D-Day-Papiers dünn werden
29.11.2024

Ein internes FDP-Papier über den Ausstieg aus der Ampel-Koalition hat die Parteiführung unter Druck gesetzt und innerhalb der Partei...

DWN
Technologie
Technologie Notsituation: Abschöpfung der Strom-Übergewinne war rechtens
29.11.2024

In der Energiekrise, die durch den Ukrainekrieg ausgelöst wurde, waren Stromkosten für Verbraucher sehr hoch, während einige Erzeuger...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Wirtschaft unter Druck: Rubel stürzt weiter ab, Zentralbank trifft Entscheidung
29.11.2024

Russlands Wirtschaft steht derzeit unter erheblichem Druck, was sich nicht nur in einem rapide schwächelnden Rubel, sondern auch in einer...