Politik

Mittelstandsunion: Global agierende Großkonzerne bekommen Corona-Hilfen in Millionenhöhe, der Einzelhandel geht leer aus

Lesezeit: 1 min
16.12.2020 09:37
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsunion, Carsten Linnemann, kritisiert die Hilfspolitik der Bundesregierung scharf. Während global agierende Großkonzerne 75 Prozent des Umsatzes aus dem November 2019 bekommen und ihr Geschäft durch Außer-Haus-Verkäufe aufrechterhalten können, gehen Einzelhändler und der Mittelstand weitgehend leer aus.
Mittelstandsunion: Global agierende Großkonzerne bekommen Corona-Hilfen in Millionenhöhe, der Einzelhandel geht leer aus
20.03.2019, USA, Seattle: Kevin Johnson, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Starbucks, spricht bei der jährlichen Hauptversammlung in Seattle. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsunion, Carsten Linnemann, hat die Corona-Hilfspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert und eine zielgerichtete Verteilung der Corona-Finanzhilfen gefordert. "Es ist richtig, dass wir uns verschulden, aber bitte nicht so auf Pump, wie wir es im Moment machen", sagte Linnemann Ende NOvember im ARD-"Morgenmagazin". An der einen Stelle würden die Hilfen überkompensiert. So bekämen etwa Fast-Food-Ketten 75 Prozent der Umsätze aus dem Vorjahr für Verkäufe im Restaurant und könnten weiter Geld mit dem Außer-Haus-Verkauf einnehmen.

Gleichzeitig erhielten Einzelhändler keine Unterstützung, obwohl in vielen Innenstädten die Kunden wegblieben. "Da verstehe ich den Einzelhandel, dass der sauer ist, dass auf der einen Seite überkompensiert wird und auf der anderen Seite nicht geholfen wird", sagte Linnemann.

In der Sendung Markus Lanz vom 2. Dezember bekräftigte Linnemann seine Kritik. So sei es extrem großzügig, dass Großkonzerne im November 75 Prozent des Umsatzes des Novembers 2019 gebkämen - und nicht etwa 75 Prozent der damals erwirtschafteten Gewinne. Kein anderes Land in Europa mache so etwas - mit Ausnahme Frankreichs. Dort liegt der Satz jedoch nicht bei 75 Prozent, sondern bei 20 Prozent.

Auf die Frage von Markus Lanz, wer diese Regelung beschlossen habe und warum Linnemann das zugelassen habe, sagte Linnemann in der Sendung: "Da haben wir nicht drüber abgestimmt weil wir haben über das Milliarden-Paket abgestimmt und die Umsetzung in diesem Programm hat dann Herr Scholz gemacht in Abstimmung mit Herrn Altmaier und der Bundesregierung."

Das Video zur Lanz-Sendung finden Sie hier, ab etwa Minute 52 geht es um die Corona-Hilfen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...