Politik

Schweizer Armee warnt seit 2012 vor schweren Unruhen und Konflikten in Europa

Die Schweizer Armee warnt die europäischen Staaten seit über acht Jahren vor schweren Unruhen in Europa. Als der ehemalige Schweizer Armeechef André Blattmann im Jahr 2015 in einem Artikel eine Warnung aussprach, wurde er von der Politik nicht ernst genommen. Seine Warnungen seien übertrieben, hieß es damals.
02.01.2021 19:09
Aktualisiert: 02.01.2021 19:09
Lesezeit: 1 min

Am 7. Oktober 2012 berichteten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Die Schweizer Armee erwartet eine dramatische Eskalation der Lage in EU-Krisenstaaten mit Auswirkungen auf die Sicherheit der Schweiz (…) Das Verteidigungsdepartement VBS teilt Maurers Ansichten. Die Euro-Krise verschärfe das Gewaltpotenzial. In Spanien, Griechenland und Italien drohen Massenarbeitslosigkeit und die Radikalisierung der Bevölkerung (…) Weil die Schweiz ein Übergreifen möglicher Unruhen auf ihr Gebiet fürchtet, wird aufgerüstet: 100.000 Soldaten, 5 Milliarden Militärbudget und der Kampfjet Gripen sind zur Verteidigung der Eidgenossen eingeplant. Gegen potentielle Unruhen, Demonstrationen und Flüchtlingsströmen aus den umliegenden europäischen Nachbarländern, haben die 2000 höchsten Offiziere mit dem Manöver ,Stabilo Due‘ schon einmal vorgesorgt. So plant Armeechef André Blattmann mit vier Militärpolizei-Bataillonen und insgesamt 1600 Mann die vier Landesteile an den Grenzen abzusichern.

Am 28. Dezember 2015 führten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten aus: „Der Schweizer Armeechef André Blattmann warnt in der Zeitung Schweiz am Sonntag vor sozialen Unruhen in Europa. Er sieht eine steigende Aggressivität im öffentlichen Diskurs und eine explosive Gefahrenlage. Blattmann schreibt, die Gefahrenlage sei erheblich: Die Terrorbedrohung steige, hybride Kriege bedrohen den Frieden auf der Welt. Außerdem gäbe es eine Wirtschaftskrise. Auch in den großen Wanderungsbewegungen von Flüchtlingen und Migranten sieht Blattmann eine Gefahr. Blattmann: ,Soziale Unruhe kann nicht ausgeschlossen werden, das Vokabular im öffentlichen Diskurs werde ,gefährlich aggressiv‘: ,Die Mixtur wird zunehmend unappetitlich.‘ Blattmann sieht die Grundlage des Schweizer Wohlstandes ,seit langem wieder einmal infrage gestellt‘. Er erinnert an die Situation rund um die beiden Weltkriege im vergangenen Jahrhundert und rät der Schweiz, sich zu wappnen. Schweizer Politiker reagierten mit Unverständnis auf den Beitrag des Armeechefs und halten seine Warnungen für übertrieben.“

Mehr zum Thema:

Corona-Nachwehen: Deutschland bereitet sich auf schwere Unruhen vor

„Feuersturm“: Die großen Corona-Unruhen werden nach der Pandemie ausbrechen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...