Deutschland

Bundesländer wollen russischem Impfstoff Sputnik-V einsetzen

Angesichts des knappen Impfstoffs und der Probleme mit Astrazeneca fordern immer mehr Bundesländer den Einsatz des russischen Vakzins Sputnik-V.
18.03.2021 16:43
Lesezeit: 1 min
Bundesländer wollen russischem Impfstoff Sputnik-V einsetzen
Eine Ampulle und zwei Spritzen mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik-V sind zur Anwendung bereit. (Foto: dpa) Foto: Patricio Murphy

"Wir brauchen jeden Impfstoff, den wir kriegen können", sagte der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach einer Länder-Ministerpräsidenten-Konferenz am Donnerstag. Er habe darüber auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesprochen, die an der Konferenz teilnahm. Der Stoff müsse nun in Europa aber erst mal zugelassen werden. "Wenn wir die Chance haben, auf Sputnik zurückgreifen zu können, dann werden wir sie auch ergreifen."

Unterstützung kam von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Nach allen wissenschaftlichen Gutachten in Europa ist das ein sehr guter Impfstoff, zum Teil sogar ein besserer als bereits zugelassene", sagte Söder. Europa müsse bei Zulassung und Verträgen mit Herstellern schneller werden.

Söder und Müller unterstützen damit die Linie ostdeutscher Ministerpräsidenten. "Wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, sollte die Herkunft keine Rolle spielen", hatte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt. Im Kampf gegen das Virus sei jeder Impfstoff willkommen, der sicher sei und wirke.

Auch Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) findet es "wichtig, dass endlich das Thema Sputnik V mit Nachdruck bearbeitet wird". Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Mecklenburg-Vorpommern Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) äußerten sich ähnlich.

Die ohnehin schleppende Impfkampagne in Deutschland ist durch Lieferprobleme des Herstellers Astrazeneca, vor allem aber durch den vorläufigen Stopp der Impfungen mit diesem Vakzin nach Berichten über Blutgerinnsel ins Stocken geraten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalwährung: EU-Finanzminister beschließen digitalen Euro
16.12.2025

Der „Digitale Euro“ soll ab 2029 Realität werden: Die Pläne für eine Digitalwährung in der Euro-Zone schreiten voran. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rentenkommission startet: Experten sollen Reform ohne feste Vorgaben prüfen
16.12.2025

Nach langem Hin und Her um das erste Rentenpaket nimmt ein neues Gremium seine Arbeit auf. Die Kommission aus Fachleuten soll Vorschläge...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Impfschäden: Wann haften Hersteller für Gesundheitsfolgen?
16.12.2025

Kopfschmerzen, Fieber oder sogar Hörverlust – treten nach einer Corona-Impfung gesundheitliche Probleme auf, suchen Betroffene häufig...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...