Deutschland

Deutschland verzeichnet stärksten Schuldenanstieg seit der Wiedervereinigung

Die deutschen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 275 Milliarden Euro angestiegen.
31.03.2021 11:05
Aktualisiert: 31.03.2021 11:05
Lesezeit: 1 min
Deutschland verzeichnet stärksten Schuldenanstieg seit der Wiedervereinigung
Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Foto: dpa) Foto: Markus Schreiber

Die massiven Hilfen in der Corona-Krise haben Deutschlands Schuldenberg 2020 erstmals seit Jahren wieder erhöht. Nach Berechnungen der Bundesbank nahm die Staatsschuld im vergangenen Jahr um 275 Milliarden Euro auf 2,332 Billionen Euro zu.

Die Schuldenquote - also das Verhältnis der Schulden zur gesamten nominalen Wirtschaftsleistung - stieg nach Angaben der Notenbank vom Mittwoch um 10,3 Punkte auf 70 Prozent. Dies sei der stärkste Anstieg der Schuldenquote binnen eines Jahres seit der deutschen Wiedervereinigung.

Zuvor war die Schuldenquote der größten Volkswirtschaft Europas sieben Jahre in Folge gesunken. 2019 hatte Deutschland mit 59,7 Prozent erstmals seit 2002 wieder die Marke von 60 Prozent unterschritten, die in den europäischen Verträgen von Maastricht als Höchstwert vereinbart ist.

Einen Wert über 70 Prozent gab es für Deutschland zuletzt im Jahr 2015 mit 72,3 Prozent. Die bisher höchste Schuldenquote wies Deutschland 2010 mit 82,5 Prozent aus. Damals hatte der Bund in der Wirtschafts- und Finanzkrise unter anderem Milliarden in die Rettung von Banken gesteckt.

Im vergangenen Jahr gaben Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes knapp 140 Milliarden mehr aus als sie einnahmen.

Mehr zum Thema: Die Kosten der Lockdown-Politik: Schuldenberg Deutschlands stieg 2020 um hunderte Milliarden Euro

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rohstoffmacht China: Wie Peking Europas Mittelstand in die Abhängigkeit treibt
16.11.2025

China verschiebt seine Exportkontrollen für Seltene Erden – offiziell um ein Jahr. Doch das ist keine Entspannung, sondern eine...

DWN
Technologie
Technologie Kuka weitet Stellenabbau in Augsburg aus – 560 Jobs betroffen
16.11.2025

Der Roboterhersteller Kuka plant an seinem Stammsitz in Augsburg einen größeren Stellenabbau als zunächst angekündigt. Statt der...

DWN
Immobilien
Immobilien PV-Anlagen für Unternehmen: Wie Betriebe mit Steuerbonus und Eigenstrom doppelt punkten
16.11.2025

Gewerbliche Photovoltaikanlagen gewinnen für den Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Durch den Investitionsabzugsbetrag und die...

DWN
Politik
Politik Europa im Wandel: Populismus und Spannungen in Deutschland, England und Frankreich
16.11.2025

Europa steht vor politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, während der Zusammenhalt innerhalb der EU zunehmend brüchig wird....

DWN
Politik
Politik Von der Leyen unter Druck: Zwei Billionen Euro und kein Plan für Europas Bauern
16.11.2025

Der Streit um Agrarsubventionen spaltet die Europäische Union. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den EU-Haushalt...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzskandal bei privaten Krediten: HPS und BNP Paribas verlieren hunderte Millionen
16.11.2025

Der Markt für private Kredite außerhalb regulierter Banken erlebt ein rasantes Wachstum, das zunehmend systemische Risiken birgt. Wie...

DWN
Politik
Politik TNT-Produktion in Europa: NATO-Staaten planen neue Fabriken zur Versorgungssicherung
16.11.2025

Europa verfügt derzeit über nur eine Produktionsstätte für NATO‑Standard‑TNT, während mehrere Länder neue Fabriken planen. Wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...