Wirtschaft

Preise von Industrie-Metallen und Grundnahrungsmitteln kennen nur noch eine Richtung – nach oben

Die Weltmarktpreise für wichtige Grundstoffe in Industrie und Landwirtschaft steigen seit Wochen deutlich an.
30.04.2021 11:05
Aktualisiert: 30.04.2021 11:05
Lesezeit: 5 min

Industriemetalle

Die Aussicht auf eine fortgesetzte Konjunkturbelebung und ein knappes Angebot treiben den Kupferpreis weiter an. Am Donnerstag stieg die Notierung für eine Tonne des Industriemetalls an der Rohstoffbörse in London über die Marke von 10.000 US-Dollar. Zeitweise wurde ein Höchststand von 10.008 Dollar markiert. Das ist 1,3 Prozent mehr als am Vortag und der höchste Stand seit 2011. Angetrieben wird die Nachfrage für das in der Industrie vielseitig eingesetzte Kupfer, dem Analysten aufgrund seiner weitverbreiteten Verwendung eine Indikatorfunktion für die Entwicklung der Weltwirtschaft zuschreiben, von der wirtschaftlichen Erholung Asiens, der USA und Teilen Europas.

Entwicklung des Preises für Kupfer seit 1988. (Grafik: Trading Economics)

Auch der Preis für Eisenerz ist in den vergangenen Wochen rasant gestiegen und rangiert derzeit mit etwa 192 US-Dollar pro Tonne auf dem höchsten Stand seit März 2008.

Entwicklung des Preises für Eisenerz seit 2008. (Grafik: Trading Economics)

Der Preis für Aluminium markierte am Freitag mit 2.424 US-Dollar je Tonne den höchsten Wert seit August 2011.

Entwicklung des Preises für Aluminium seit 1989. (Grafik: Trading Economics)

Der Preis für chinesischen Stahl hat mit 5363 Renminbi pro Tonne den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang 2016 erreicht.

Entwicklung des Preises für chinesischen Stahl seit 2016. (Grafik: Trading Economics)

Der Preis für Kohle liegt mit derzeit rund 90 US-Dollar je Tonne im langfristigen Vergleich auf einem leicht erhöhten Niveau.

Entwicklung des Preises für Kohle seit 2008. (Grafik: Trading Economics)

Die Preise für Lithiumkarbonat sind in den vergangenen Wochen ebenfalls deutlich angestiegen. Am Freitag lagen sie mit XXX chinesischen Renminbi pro Tonne auf dem höchsten Stand seit Sommer 2018.

Entwicklung des Preises für Lithiumkarbonat seit 2017. (Grafik: Trading Economics)

Der Preis für Kobalt liegt derzeit mit etwa 47.100 US-Dollar je Tonne im langfristigen Vergleich auf einem leicht erhöhten Niveau.

Entwicklung des Preises für Kobalt seit 2010. (Grafik: Trading Economics)

Seit Jahresbeginn berechnet weisen folgende Industrie-Rohstoffe die stärksten Preisanstiege auf: Lithium (fast 94 Prozent), Rhodium (etwa 70 Prozent), Kobalt (rund 46 Prozent), Zinn (etwa 41 Prozent), Natriumkarbonat (etwa 31 Prozent) und Kupfer (etwa 30 Prozent).

Grundnahrungsmittel

Auch die Weltmarktpreise von Grundnahrungsmitteln haben in den vergangenen Wochen stark angezogen.

So verteuerte sich Sojabohnen am Freitag auf 1532 US-Dollar pro Büschel. Nur zwei Mal seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1977 lagen die Notierungen höher (2008 und 2012).

Entwicklung des Preises für Sojabohnen seit 1977. (Grafik: Trading Economics)

Der Weltmarktpreis für Weizen erreichte vergangene Woche mit über 720 US-Dollar pro Büschel ein im langfristigen Vergleich hohes Niveau und den höchsten Stand seit Anfang 2013.

Entwicklung des Preises für Weizen seit 1977. (Grafik: Trading Economics)

Auch der Preis für Reis liegt derzeit mit deutlich über 13 US-Dollar je hundert Kilogramm auf sehr hohem Niveau.

Entwicklung des Preises für Reis seit 1981. (Grafik: Trading Economics)

Palmöl nähert sich mit derzeit etwa 3.946 malaysischen Rial pro Tonne dem im Anfang 2008 mit rund 3.980 Rial erreichten Allzeithoch.

Entwicklung des Preises für Palmöl seit 1981. (Grafik: Trading Economics)

Zuletzt explodierte der Maispreis. Dieser liegt derzeit knapp unter 7 US-Dollar je Büschel und damit im langfristigen Vergleich sehr hoch. Noch im Mai 2020 wurden Preise von etwa über 3 Dollar aufgerufen.

Entwicklung des Preises für Mais seit 2012. (Grafik: Trading Economics)

Seit Jahresbeginn berechnet weisen folgende Grundnahrungsmittel die stärksten Preisanstiege auf: Canola (rund 44 Prozent), Mais (etwa 43 Prozent), Sojabohnen (rund 20 Prozent), Weizen (etwa 13 Prozent), Kaffee (etwa 13 Prozent) und Zucker (rund 12 Prozent).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien kaufen: Worauf Sie beim Wohnungskauf unbedingt achten müssen – eine Schritt-für-Schritt Anleitung
16.04.2025

Der Immobilienkauf: Wahrscheinlich eine der größten und wichtigsten finanziellen Entscheidungen, die man im Leben macht. Manche kaufen...

DWN
Politik
Politik Digitalministerium: Verpflichtende digitale Identität in Koalitionsvertrag – Hacker kritisieren Überwachung
16.04.2025

Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine konsequente Digitalisierung, eine neue Behörde und eine verpflichtende digitale...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Schutzzölle: Protektionismus mit Bumerang-Effekt – Warum Amerikas Wirtschaft mehr verliert als gewinnt
16.04.2025

Mit dem Versprechen, amerikanische Arbeitsplätze zu schützen, setzt Trump auf neue Zölle – doch Experten warnen vor langfristigen...

DWN
Politik
Politik Ukraine Krieg: Trump macht Selenskyj für Eskalation mitverantwortlich - bröckelt die westliche Unterstützung für Kiew?
16.04.2025

Inmitten der Eskalation des Ukraine-Krieges meldet Russland einen massiven ukrainischen Angriff auf die Region Kursk – nach dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Ökonom warnt: Ab diesem Zinsniveau wird die Fed eingreifen
16.04.2025

Trotz der jüngsten Zollsenkungen bleiben die von den USA verhängten Handelsbarrieren ein massiver wirtschaftlicher Schock. Das sagt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Goldman Sachs: Goldpreis auf dem Weg zu 4.000 Dollar – Zentralbanken treiben Rekordrally
16.04.2025

Goldman Sachs erwartet einen historischen Anstieg des Goldpreises: Bis Ende 2025 könnte die Unze 3.700 Dollar kosten, 2026 sogar 4.000....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wie Apple Donald Trumps Zölle umgehen kann
16.04.2025

Der Technologieriese Apple plant, mehr iPhones aus Indien in die USA zu liefern, um den Schaden durch mögliche Zölle zu mildern. Dies...

DWN
Politik
Politik Ministerposten: Spahn statt Linnemann? CDU-Politiker Linnemann wird nicht Wirtschaftsminister
15.04.2025

Nachdem Union und SPD ihren Koalitionsvertrag vereinbart haben, geht das Geschachere um die Ministerposten los: CDU-Politiker Carsten...