Deutschland

Mittelstand warnt vor ernsten Folgen des gegenwärtigen Klima-Aktionismus

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft warnt vor den konkreten Folgen der verschärften Klima-Politik der Bundesregierung. Die Grünen treiben die Bundesregierung indes vor sich her und stellen weitere Forderungen auf.
06.05.2021 09:47
Aktualisiert: 06.05.2021 09:47
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Mittelstand warnt vor ernsten Folgen des gegenwärtigen Klima-Aktionismus
Robert Habeck und Annalena Baerbock. (Foto: dpa) Foto: Britta Pedersen

Der deutsche Mittelstand hat alarmiert auf die Pläne zum neuen "Klimaschutzgesetz" der Bundesregierung reagiert. "Die Bundesregierung droht mit dem Klimaschutzgesetz eine rote Linie zu überschreiten. Sie gefährdet sehenden Auges Betriebe und Arbeitsplätze in der mittelständischen Wirtschaft", sagte Hans-Jürgen Völz, Chefvolkswirt im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) laut einem Vorabbericht den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Völz befürchtet, dass sich die Energiepreise in Deutschland durch das Gesetzesvorhaben weiter verteuern könnten. Die Bundesregierung lasse noch immer ein zukunftssicheres Konzept für den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien vermissen. Damit drohe die schleichende Abwanderung energieintensiver Produktion und das Aus für viele mittelständische Zulieferer. Völz forderte, dass in den Plänen konkrete Fördermöglichkeiten für den Mittelstand benannt werden sollen, sodass Investitionen in alternative Technologien fließen könnten.

Die Grünen haben die Bundesregierung laut Vorabbericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe dazu aufgerufen, die Investitionen in den Klimaschutz deutlich zu erhöhen. "Wir erwarten von der Kanzlerin, dass sie auf dem Petersberger Klimadialog eine Verdopplung der deutschen Klimafinanzierung auf 8 Milliarden Euro bis 2025 verkündet", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Krischer. Nach dem historischen Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts habe die Bundesregierung jetzt die Chance, auch international wieder eine Führungsrolle zu übernehmen.

Kleine und mittelgroße Betriebe stellen in Form der industriellen Basis den Kern der deutschen Volkswirtschaft und die Hauptquelle für den in den vergangenen Jahrzehnten hierzulande erwirtschafteten Wohlstand dar. Die ohnehin schon massiven Belastungen infolge des im Zuge der "Energiewende" ausufernden Strompreises, der neuen Sondersteuer auf das Naturgas CO2 sowie des rasanten Preisanstiegs im europäischen Handel für CO2-Emissionsrechte werden nun von der Bundesregierung mit neuen "Klimazielen" noch verstärkt. Zu alledem wird sich noch eine Pleitewelle im Mittelstand und im Einzelhandel sowie im Gastgewerbe gesellen, welche die Bundesregierung wegen der getroffenen Corona-Maßnahmen zu verantworten hat.

Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie mahnte eine effiziente Umsetzung von Klimaschutzregeln an. "Die hektische Verschärfung der nationalen Klimaziele erhöht die Unsicherheit für Wirtschaft und Verbraucher", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Donnerstag. Die neuen Ankündigungen zum Klimaschutz seien schwer nachvollziehbar, es fehle an "Konzept, Strategie und realistischer Planung, wie das für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen funktionieren soll", kritisierte Russwurm.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen US-Investoren strömen zu EARN Mining Cloud Mining und erzielen über 1.000 XRP pro Tag

Onchain-Daten zeigen, dass große Investoren bei einem XRP-Anstieg auf 3,10 US-Dollar Gewinne mitgenommen haben. Adressen mit Beständen...

 

DWN
Politik
Politik Sonntagsfrage: AfD gleichauf mit Union im ZDF-Politbarometer
19.09.2025

Das aktuelle ZDF-Politbarometer sorgt für Schlagzeilen: Union und AfD liegen in der Sonntagsfrage erstmals gleichauf. Während die AfD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kartellamt billigt Übernahme von Mediamarkt-Saturn
19.09.2025

Ein chinesischer Konzern greift nach einem deutschen Handelsriesen, und die Wettbewerbsbehörde winkt ab. Doch trotz Freigabe bleibt der...

DWN
Politik
Politik KI ersetzt Minister? Albanien ernennt KI zur Ministerin um Korruption zu bekämpfen
19.09.2025

KI-Chatbot Diella soll Kabinettsposten in Albanien übernehmen, um die Vergabe öffentlicher Aufträge zu kontrollieren. Die ungewöhnliche...

DWN
Politik
Politik Finanzloch im Verkehrsetat: Länder warnen vor Baustopp
18.09.2025

Milliarden für Straßen und Schienen sind zwar eingeplant, doch sie reichen nicht aus. Länder und Bauindustrie schlagen Alarm, weil...

DWN
Politik
Politik Suwalki-Korridor: Europas Achillesferse zwischen NATO und Russland
18.09.2025

Der Suwalki-Korridor gilt als Achillesferse der NATO. Moskau und Minsk üben die Einnahme des Gebiets – Polen warnt, Deutschland blickt...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Milliarden gegen US-Dominanz
18.09.2025

SAP-Vorstand Thomas Saueressig gibt den Ton an: Mit einer Milliardenoffensive will er Europas digitale Selbstständigkeit sichern – von...

DWN
Politik
Politik Frankreich-Proteste: Hunderttausende gegen Sparpläne und Regierung
18.09.2025

Hunderttausende Menschen ziehen durch Frankreichs Straßen, Schulen und Bahnen stehen still. Die Wut über Macrons Personalentscheidungen...

DWN
Politik
Politik Draghi warnt: EU verliert geopolitische Bedeutung – welcher Reformplan für Europa dringend nötig ist
18.09.2025

Mario Draghi rechnet ab: Die EU habe ihre geopolitische Bedeutung überschätzt und sei heute schlecht gerüstet für die globalen...