„Die Chinesen wollen keinen Krieg, aber wir haben territoriale Streitigkeiten mit mehreren Nachbarländern, die von den USA angestiftet wurden, um gegen China vorzugehen. Einige dieser Länder glauben, dass die Unterstützung der USA ihnen eine strategische Chance bietet. Sie versuchen, China auf eine unverschämte Art und Weise zu behandeln. Sie glauben, dass China unter dem strategischen Druck der USA Angst hat, nicht bereit oder nicht in der Lage ist, mit ihnen militärische Konflikte zu führen (…) In Anbetracht der Taiwan-Frage ist das Risiko, dass das chinesische Festland in einen Krieg gezwungen wird“, so die Zeitung Global Times, die das mediale Organ der Kommunistischen Partei Chinas ist.
Die chinesische Gesellschaft müsse daher den Mut haben, sich auf einen Krieg einzulassen, der darauf abziele, die Kerninteressen zu schützen, und bereit sein, die Kosten zu tragen. Auf diese Weise könne Chinas umfassende Stärke effektiv in eine strategische Abschreckung gegen alle Arten von Provokateuren umgewandelt werden. China müsse ein Land sein, das sich auf einen Kampf einlässt.
Das Blatt wörtlich: „China ist eine aufstrebende Macht, die von den USA und dem Westen ideologisch abgelehnt wurde. Die Länder, die territoriale Streitigkeiten mit China haben, sympathisieren auch miteinander. Wenn China beschließt, mit einer benachbarten Streitmacht in den Krieg zu ziehen, wird die internationale Gemeinschaft tendenziell die schwächere Seite bevorzugen. Unabhängig davon, ob unsere Schritte gerechtfertigt sind oder nicht, sind die moralischen Risiken hoch. Außerdem werden die USA ihre öffentliche Meinungsmaschine vollständig gegen China wenden. Daher sollten wir die Komplexität eines Krieges nicht unterschätzen.
Bevor China mit seiner benachbarten Streitmacht Krieg führt, muss es Folgendes tun:
Zunächst müssen wir klarstellen, dass die andere Seite, und nicht China, den Status Quo verletzt.
Zweitens müssen wir klarstellen, dass die andere Seite der Provokateur in einer komplexen Situation ist.
Drittens müssen wir der internationalen Gemeinschaft klar machen, dass China auf diplomatischem oder politischem Wege hart daran gearbeitet hat, vor dem Krieg die Spannungen zu lösen.
Viertens wurde der erste Schuss von der anderen Seite abgefeuert, nicht von China. Die internationale Gemeinschaft sollte sich dessen voll bewusst sein.
Fünftens müssen wir nur in extremen Situationen, wenn wir den ersten Schuss abfeuern müssen, im Voraus ein Ultimatum stellen, damit ein gerechter Krieg aufrecht beginnen kann.“
Auf diese Weise werde China, unabhängig davon, ob es in einen Krieg verwickelt wird oder nicht, den Respekt der Welt gewinnen.
Brisante Einschätzungen zum Kriegsszenario zwischen den USA und China
Der taiwanesische Außenminister Joseph Wu hatte Ende Mai 2021 im Gespräch mit „PBS News Hour“ bestätigt, dass sich China auf einen Krieg vorbereitet. Allerdings habe Taiwan auch einen „Reaktionsplan“, behauptete er.
„Newsweek“ berichtet: „Laut Analysten in Peking und Taipeh bereitet sich China auf eine amerikanische und japanische Beteiligung an einem Konflikt in der Taiwanstraße vor.“
„Bloomberg“ zufolge wäre eine militärische Konfrontation zwischen China und dem Westen katastrophal. „Die wirtschaftlichen Folgen wären verheerend. Ein Zusammenstoß zwischen China und dem Westen würde mit ziemlicher Sicherheit Cyberangriffe provozieren, selbst wenn niemand Waffen abfeuert. Ein größerer Cyberangriff auf das US-Finanzsystem könnte nach Angaben der New Yorker Federal Reserve das 2,5-fache des täglichen Bruttoinlandsprodukts kosten. Ein Cyber-induzierter Stromausfall, der nur 15 US-Bundesstaaten betrifft, könnte einen Schaden von bis zu 1 Billion US-Dollar verursachen, ganz zu schweigen von vielen Todesfällen aufgrund von Störungen im Gesundheitswesen, im Verkehr und in der Industrie, legt eine Prognose der Cambridge University und Lloyds nahe.“
Der US-Sender „CNBC“ wörtlich: „Chinas massive Aufrüstung hat Zweifel an Amerikas Fähigkeit geweckt, Taiwan im Falle eines Krieges zu verteidigen, was ein sich veränderndes Machtgleichgewicht im Pazifik widerspiegelt, wo einst amerikanische Streitkräfte dominierten, sagen US-Beamte und Experten. In simulierten Kämpfen, in denen China versucht, in Taiwan einzudringen, seien die Ergebnisse ernüchternd und die USA verlieren oft, sagte David Ochmanek, ein ehemaliger hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums, der bei der Denkfabrik RAND Corporation tätig ist.“
Der republikanische Kongressabgeordnete Mike Gallagher sagte, er befürchte, die Kommunistische Partei Chinas (KPC, Anm.d.Red.) sehe einen Moment der „strategischen Gelegenheit“, ihre Dominanz in Taiwan zu behaupten, während die Welt von der Coronavirus-Pandemie abgelenkt sei. Er teilte der Zeitung „The Sydney Morning Herald“ mit, dass der Westen gespalten sei, was China in Taiwan und im Südchinesischen Meer in die Hände spiele.
Thomas L. Friedman von den „New York Times“ schreibt: „Wenn Sie diesen Sommer nach einer fesselnden Strandlektüre suchen, empfehle ich den Roman ,2034' von James Stavridis, einem pensionierten Admiral, und Elliot Ackerman, einem ehemaligen Marine- und Geheimdienstoffizier. Das Buch handelt davon, wie China und Amerika im Jahr 2034 in den Krieg ziehen, beginnend mit einer Seeschlacht in der Nähe von Taiwan und mit China, das in einer stillschweigenden Allianz mit dem Iran und Russland handelt.“