Die Zeitung „Der Nordschleswiger“ berichtet: „Die Regierung hält die Einstufung von Covid-19 als ,gesellschaftsgefährdende‘ Krankheit in Dänemark nicht aufrecht. Ab dem 10. September wird Covid-19 in Dänemark nicht mehr als Krankheit angesehen, die die Gesellschaft bedroht. Alle Beschränkungen werden aufgehoben. Dies teilt das Gesundheitsministerium mit. ,Die Epidemie ist unter Kontrolle, wir haben rekordverdächtig hohe Impfraten', so Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) in einer Pressemitteilung. ,Daher können wir am 10. September bestimmte Sonderregelungen aufheben, die wir im Kampf gegen Covid-19 einführen mussten.‘ (…) Am 1. September sollen bereits eine Reihe von Beschränkungen aufgehoben werden, darunter die Abschaffung der Corona-Pass-Pflicht in Restaurants und Bars.'“
Doch dem „Guardian“ zufolge warnte Heunicke auch davor, nachlässig zu werden. Die Pandemie sei noch nicht vorbei. „Reisebeschränkungen nach Dänemark bleiben jedoch mindestens bis Oktober in Kraft, da sie durch ein separates Abkommen zwischen den Regierungsparteien des Landes geregelt werden, das erst zu einem späteren Zeitpunkt ausläuft“, so das Blatt.
Allerdings muss sich das Land bald mit einem anderen Problem beschäftigen. In Dänemark steht ein Streik von Krankenschwestern nach einem Parlamentsbeschluss vor dem Ende. Die Abgeordneten stimmten am Freitag mehrheitlich einem entsprechenden Notstandsgesetz zu. Dieses setzt effektiv einen Tarifabschluss durch, den die Pflegekräfte als unzureichend abgelehnt hatten. Im Zuge des Streiks waren Tausende Operationen und anderen Behandlungen aufgeschoben worden. Mehr als 6000 Pflegekräfte hatten die Arbeit niedergelegt, das sind über ein Zehntel der dänischen Beschäftigten in dem Sektor. Sie hatten gegen den von der Gewerkschaftsführung ausgehandelten Tarifabschluss gestimmt, der eine fünfprozentige Lohnsteigerung für die kommenden drei Jahre vorsieht. Der Streik traf Dänemark mitten in der Corona-Krise. Allerdings ließ der Druck auf das Gesundheitssystem nach, weil das Land von einer dritten Infektionswelle nicht so stark getroffen wurde, meldet Reuters.