Bitcoin-Rekordhoch: Trump-Effekt und Spot-Bitcoin-ETFs als Schlüsselfaktor
Nach einer durchwachsenen Phase am Wochenende zeigte sich der Bitcoin zu Wochenbeginn stark. Auf der Handelsplattform Bitstamp knackte der Bitcoin-Kurs bereits am Dienstag kurzzeitig die 94.000-Dollar-Marke, bevor es zu leichten Gewinnmitnahmen kam. Doch das neue Bitcoin-Rekordhoch ließ nicht lange auf sich warten: Am Mittwoch kurz vor Handelsstart an der Wall Street erreichte die bekannteste Digitalwährung ein neues Allzeithoch bei 94.583,00 US-Dollar - ein Plus von über 2,2 Prozent gegenüber dem Vortag.
Marktanalyst Timo Emden von Emden Research sieht den Grund für die anhaltende Rally im "ungebrochenen Risikoappetit der Anleger". Die Aussicht auf eine Lockerung der Regulierungen unter Donald Trump sorgt für Optimismus. Trumps Ankündigung, den regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte zu lockern, könnte Banken mehr Spielraum bei der Integration von Bitcoin und anderen Kryptowährungen geben. Die Hoffnung auf eine Bitcoin-Reserve der USA sowie die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs treiben ebenfalls die Nachfrage.
Die Rolle von Spot-Bitcoin-ETFs im aktuellen Marktumfeld ist nicht zu unterschätzen. Diese Produkte ermöglichen Anlegern einen direkten Zugang zu Bitcoin und haben das institutionelle Interesse an der Kryptowährung deutlich gesteigert. Seit ihrer Zulassung durch die US-Börsenaufsicht Anfang des Jahres verzeichnen ETFs starke Zuflüsse. Laut einer Umfrage der Bank Sygnum planen 57 Prozent der institutionellen Investoren, ihre Krypto-Bestände weiter auszubauen. Caroline Mauron, Mitbegründerin von Orbit Markets, betont: "Das wachsende Volumen bei Bitcoin-Optionen zeigt die zunehmende Verbindung zwischen dem traditionellen Finanzsektor und dem Krypto-Ökosystem." Auch wenn die aktuellen Handelsvolumina noch nicht marktentscheidend sind, signalisiert die Entwicklung eine wachsende Akzeptanz. Diese Verknappung durch ETFs treibt die Preise zusätzlich in die Höhe.
Bitcoin-Prognose: Richtung 100.000 US-Dollar?
Bitcoin hat ein begrenztes Angebot: Maximal 21 Millionen Bitcoin können jemals geschürft werden. Bereits heute ist das Angebot an Bitcoin knapper als jenes von Gold, und durch regelmäßige Halbierungen der Mining-Belohnungen wird diese Knappheit weiter verstärkt. Experten gehen davon aus, dass 2 bis 3 Millionen Bitcoin durch verlorene Zugangsschlüssel unwiederbringlich verschwunden sind.
Bis heute wurden etwa 19,7 Millionen Bitcoin geschürft. Diese geringe Verfügbarkeit im Vergleich zu anderen Vermögenswerten wie Gold schafft einen Angebotsdruck, der durch die steigende Nachfrage weiter verstärkt wird. Hany Rashwan, CEO von 21Shares, sieht darin ein großes Potenzial: "Es wird bald für viele Anleger unmöglich sein, einen ganzen Bitcoin zu besitzen." Diese Knappheit, kombiniert mit der steigenden Nachfrage von Privatanlegern und institutionellen Investoren, sorgt für eine enorme Preisdynamik. Die aktuelle Bitcoin-Prognose sieht die 100.000-Dollar-Marke in greifbarer Nähe. Nach Angaben von Marktexperten liegen die Chancen auf einen sechsstelligen Bitcoin-Preis im Dezember 2024 bei 61 Prozent. Fünf Hauptgründe sprechen für diesen Kursanstieg:
- Regulatorische Unterstützung: Der Wahlsieg von Donald Trump hat die Marktstimmung beflügelt. Sein Versprechen, die USA zum globalen Zentrum für Kryptowährungen zu machen, schafft Vertrauen.
- Institutionelles Interesse: Pensionskassen und Fonds ziehen vermehrt in Betracht, Bitcoin in ihre Portfolios aufzunehmen.
- Verknappung durch ETFs: Spot-ETFs akkumulieren Bitcoins in großem Stil, was das Angebot weiter verknappt.
- Technische Stärke: Die jüngsten Kursgewinne wurden durch schnelle Käufe aufgefangen, was auf einen anhaltend bullischen Trend hindeutet.
Der Blick in die Zukunft ist von Optimismus geprägt, Prognosen für den Bitcoin-Kurs gehen weit über die psychologisch wichtige 100.000-Dollar-Marke hinaus. Experten wie Cathie Wood von Ark Invest und Analyst Michael Saylor sehen langfristiges Wachstumspotenzial. Sie rechnen mit langfristig noch deutlich höheren Kursen. Im Falle einer weltweiten Bitcoin-Adoption geben sie eine hohe Bitcoin-Prognose aus: Dann könnte der Bitcoin-Kurs sogar die Millionenmarke überschreiten. Bis 2045 erwartet Saylor gar einen Kurs von bis zu 13 Millionen US-Dollar.
Trotz aller Euphorie bleibt jedoch die Frage, wie stabil die aktuelle Entwicklung ist und ob es zu einer kurzfristigen Korrektur kommen könnte. Fest steht, dass Bitcoin mehr ist als ein vorübergehender Hype. Die Kryptowährung hat sich als fester Bestandteil der Finanzwelt etabliert und könnte in den kommenden Jahren eine noch größere Rolle spielen – sowohl als Anlageobjekt als auch als alternatives Wertaufbewahrungsmittel in einer zunehmend digitalen Welt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Bitcoin tatsächlich neue Rekordhöhen erreicht oder ob der Markt vorerst eine Verschnaufpause einlegt.
Die wachsende Nachfrage und die beschränkte Menge an Bitcoin könnten den Kurs zu einer Preisspirale führen, die viele Marktteilnehmer bereits als sich selbst erfüllende Prophezeiung sehen. Auch wenn Bitcoin in kleine Einheiten unterteilt werden kann, wird es zunehmend schwerer, einen ganzen Bitcoin zu erwerben. Bitcoin ist nicht mehr nur ein Nischeninvestment für technologieaffine Privatanleger, sondern hat sich zur eigenständigen Anlageklasse entwickelt. Mit einem aktuellen Marktwert von 1,8 Billionen US-Dollar und einer zunehmenden Akzeptanz durch Regierungen und Finanzinstitute könnte Bitcoin künftig eine ähnlich zentrale Rolle wie Gold einnehmen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Bitcoin die symbolische 100.000-Dollar-Marke durchbrechen und damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Kryptowährung aufschlagen wird.