Finanzen

Gesetz in Kraft getreten: Bitcoin ist Zahlungsmittel in El Salvador

Das Gesetz sieht vor, dass jeder Händler Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen muss, der technisch dazu in der Lage ist. Auch Steuern können in der Kryptowährung bezahlt werden.
07.09.2021 10:14
Aktualisiert: 07.09.2021 10:14
Lesezeit: 1 min
Gesetz in Kraft getreten: Bitcoin ist Zahlungsmittel in El Salvador
Ein Soldat steht neben einem Geldautomaten der Firma «Chivo». (Foto: dpa) Foto: Víctor Peña

Die Digitalwährung Bitcoin ist in El Salvador zum gesetzlichen Zahlungsmittel geworden. Mit Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes am Dienstag ging der mittelamerikanische Staat als erstes Land der Welt diesen Schritt. Das Gesetz sieht vor, dass jeder Händler Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen muss, der technisch dazu in der Lage ist. Auch Steuern können in der Kryptowährung bezahlt werden. Staatspräsident Nayib Bukele verkündete am Montag auf Twitter, das Land habe seine ersten 400 Bitcoin gekauft.

Auf den Tausch von Bitcoin soll in El Salvador, einem Land mit etwa sechs Millionen Einwohnern, keine Kapitalertragsteuer erhoben werden. Den Wechselkurs zum Dollar, der dort anstelle einer einheimischen Währung als offizielles Zahlungsmittel genutzt wird, soll der Markt frei entscheiden. Wer die digitale Geldbörse Chivo herunterlädt, bekommt nach Angaben von Bukele ein Startguthaben im Wert von 30 Dollar (25 Euro). Es soll auch 200 Chivo-Geldautomaten geben.

Bitcoin ist die bekannteste Digitalwährung. Sie wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch ein dezentrales, energieintensives Computerverfahren geschaffen. Die Kryptowährung gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen.

Seit 2001 wird in El Salvador der Dollar als Zahlungsmittel benutzt. Dadurch ist das Land von der Geldpolitik der US-Notenbank abhängig. Für das Wirtschaftswachstum der Nation sei es nötig, eine digitale Währung zuzulassen, deren Wert allein von marktwirtschaftlichen Kriterien abhänge, heißt es im Gesetzestext. Zudem haben demnach etwa 70 Prozent der Einwohner keinen Zugang zu traditionellen Finanzdienstleistungen. Viele sind auf Geldsendungen ihrer Angehörigen in den USA angewiesen.

Nach einer landesweiten Umfrage der Universidad Centroamericana mit knapp 1300 Teilnehmern im August lehnen rund 70 Prozent der Salvadorianer das Bitcoin-Gesetz ab. Etwa so viele hatten demnach ungenaue Vorstellungen von Bitcoin: 4,8 Prozent der Befragten definierten sie korrekt als Kryptowährung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation: Keine Entlastung für Verbraucher in Sicht
12.11.2025

Die Inflation in Deutschland verliert an Tempo – doch im Alltag spüren viele davon wenig. Zwar sind Energie und manche Lebensmittel...

DWN
Finanzen
Finanzen Infineon-Aktie: Warum der KI-Hype die Probleme nicht verdeckt
12.11.2025

Infineon-Aktie: Der Halbleiterkonzern Infineon enttäuscht mit seinem Ausblick – trotz florierender KI-Sparte. Während die Nachfrage aus...

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: Drei Punkte beim geplanten Militärdienst noch ungelöst
12.11.2025

Die Debatte um den neuen Wehrdienst spitzt sich zu: Ungeklärte Fragen, politische Differenzen und ein wachsender Druck auf die...

DWN
Technologie
Technologie Krieg im All: Deutschland und Großbritannien warnen vor russischen Satelliten
12.11.2025

Deutschland und Großbritannien schlagen Alarm: Russische und chinesische Satelliten bedrohen zunehmend die westliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft COP30: Klimarisiko für Unternehmen und Entwicklungsstaaten steigt
12.11.2025

Entwicklungsstaaten erleiden die schwersten Schäden durch Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen. Doch auch Unternehmen spüren die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflationsrate: Verbraucherpreise sinken leicht auf 2,3 Prozent
12.11.2025

Die Inflationsrate in Deutschland sinkt leicht – doch Entwarnung gibt es nicht. Trotz rückläufiger Verbraucherpreise bleibt die...

DWN
Politik
Politik Reiche drängt China zu Lockerung der Exportregeln für seltene Erden
12.11.2025

Seltene Erden sind für Hightech, Auto- und Energiewende unverzichtbar. Doch Chinas Exportpolitik bedroht Europas Versorgungssicherheit....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen uneinheitlich: Die Angst vor dem Absturz wächst – und Trump schaut zu
11.11.2025

Die Rally an den US-Börsen wankt: Während der Leitindex Dow Jones am Dienstag stabil bleibt, dominieren beim Nasdaq Composite Index die...