Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert:
„Ist der Mensch ein unbedingt zu disziplinierendes Wesen, nur mit Verboten auf den Pfad der Tugend zu zwingen, weil er in der Freiheit das Falsche tut? Annalena Baerbock hat diese Frage im zweiten «Triell» der Kanzlerkandidaten mit einem Ja beantwortet. Die Grünen stehen im Ruf, eine Verbotspartei zu sein, und sie tun trotz anderslautenden Beteuerungen einiges, um dem Ruf gerecht zu werden. (...)
Der Einzelne erscheint als unvernünftiger Konsument, der mit grüner Ordnungspolitik ins Raster des korrekten Verhaltens gezwungen werden soll. Auch Robert Habeck denkt in diese Richtung, wenn er in zahlreichen Interviews nicht den besseren Menschen fordert, sondern eine bessere Politik mit besseren Regeln für offenbar schwererziehbare Individuen. Keine Gesellschaft kommt ohne Verbote aus, auch die liberalste nicht. Diese aber zum Innovationstreiber zu verklären, stellt die Wirklichkeit auf den Kopf. Vielmehr gilt: Der Mensch ist umso kreativer, je freier er agieren darf. Freiheit ist das Ferment, in dem der Fortschritt gedeiht.“
Baerbock: Wer sich nicht impfen lässt, verliert Bürgerrechte
Dass Baerbock und Habeck auf Verbote und Zwang setzen, zeigt sich auch in der Corona-Krise. So hatte Baerbock schon mehrfach angekündigt, dass jene Deutschen Teile ihrer Freiheits- und Bürgerrechte verlieren müssten, wenn sie sich nicht impfen lassen wollen. Es müsse nun alles getan werden, Schulen und Kitas offenzuahlten. Das bedeute, dass Ungeimpfte „nicht die gleichen Freiheiten haben in Inzidenzgebieten wie die anderen", sagte Baerbock Anfang der Woche.