Politik

Verein versucht Wahl Maaßens mit gezielter Wählermanipulation zu verhindern

Mit einer gezielten Manipulation versucht der Verein Campact, die Wahl Hans-Georg Maaßens in Thüringen zu verhindern. Der Berufshysteriker Karl Lauterbach unterstützt die Aktion. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow wehrt sich gegen die Kampagne.
21.09.2021 17:15
Aktualisiert: 21.09.2021 17:15
Lesezeit: 1 min

Die Aufforderung eines Vereins, die Linke solle ihre Anhänger in Südthüringen zur Stimmabgabe für den SPD-Bundestagskandidaten Frank Ullrich auffordern, sorgt für Streit. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wehrte sich am Dienstag in Erfurt gegen die Aktion des Vereins Campact, durch die er eine Flut an E-Mails bekommen habe. Grund ist das erwartete Duell im Wahlkreis 196 zwischen Ullrich und dem wegen konsequenter Positionen in der Migrationspolitik bekannten CDU-Kandidaten Hans-Georg Maaßen.

Mit dem Gewerkschafter Sandro Witt hat die Linke in dem umkämpften Wahlkreis einen eigenen Direktkandidaten im Rennen. Witt hatte bereits vor Tagen berichtet, dass er immer wieder Mails verschiedener Interessengruppen bekomme, in denen er zur Rücknahme seiner Kandidatur im Interesse des SPD-Kandidaten aufgefordert werde.

«Campact erwartet von mir als Ministerpräsident, alle Wählerinnen und Wähler - insbesondere die der Linken - aufzufordern, im Wahlkreis 196 «strategisch» den SPD-Direktkandidaten zu wählen», erklärte Ramelow. Er solle also als Regierungschef direkt Einfluss auf potenzielle Wähler nehmen. Dafür habe der Verein seine Mailadresse in der Staatskanzlei verbreitet - mehrere tausend Mails seien bereits bei ihm angekommen, so Ramelow.

«Das widerspricht der Neutralitätspflicht eines Ministerpräsidenten.» Er erwarte vom Verein Campact, die Grundregeln der Verfassung zu respektieren. Ramelow: «Besonders bizarr wirkt der Vorwurf, ich würde mit meiner Kritik an der Herangehensweise von Campact nicht ausreichend Position gegen Rechts beziehen. Einem solchen Vorwurf trete ich entschieden entgegen.»

Ramelow lieferte sich zu dem Thema auch ein Wortgefecht auf Twitter mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, der geschrieben hatte, «ich kann nicht glauben, dass @bodoramelow sich hier vor @HGMaassen stellt, der mit den Nazis gemeinsame Sache macht und für mich einer ist.» Ramelow erwiderte: «Ich stelle mich weder vor den Kandidaten HG Maaßen noch mache ich gemeinsame Sache mit Nazis. Ich stelle mich vor das Amt als Ministerpräsident und achte sehr die Verfassung.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...

DWN
Politik
Politik Nato-Chef Rutte: Wie sich ein Angriff Russlands verhindern lässt
23.12.2025

Ein Nato-Generalsekretär, der von Gefahr spricht, wählt seine Worte nicht leichtfertig. Mark Rutte zeichnet das Bild eines Russland, das...