Politik

Australien: Proteste gegen Impfzwang und Lockdowns nehmen zu

Tausende Bauarbeiter in Melbourne haben in den vergangenen Tagen gegen den von der Provinzregierung verhängten Impfzwang protestiert. Die Gewerkschaft bezeichnet die Bauarbeiter als "Nazis". Auch in anderen Städten kam es zu Großdemonstrationen.
24.09.2021 11:52
Aktualisiert: 24.09.2021 11:52
Lesezeit: 1 min
Australien: Proteste gegen Impfzwang und Lockdowns nehmen zu
Demonstrierende gehen während eines Protestmarsches gegen die Corona-Beschränkungen des Landes eine Straße entlang und halten dabei Transparente hoch. Bei Anti-Lockdown Protesten in der australischen Millionenstadt Melbourne sind Medienberichten zufolge 235 Menschen festgenommen worden. (Foto: dpa) Foto: James Ross

In der australischen Millionenstadt Melbourne ist es erneut zu Protesten gegen die Corona-Politik der Regierung gekommen. Hunderte Bauarbeiter, viele von ihnen in Warnschutzkleidung, demonstrierten am Dienstag zunächst vor dem Gebäude der Gewerkschaft CFMEU (Construction, Forestry, Mining and Energy Union). Ihre Wut richte sich gegen die obligatorischen Corona-Impfungen für die Baubranche, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP. Anschließend zog die Menge in Richtung Regionalparlament weiter, bevor sie eine Schnellstraße blockierte.

Dabei sei es auch zu kleineren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen: Die Sicherheitskräfte hätten Gummigeschosse abgefeuert, die Demonstrierenden hätten leere Flaschen und Dosen in Richtung der Beamten geworfen, hieß es. Die Regierung des Bundesstaates Victoria hatte zuletzt angeordnet, dass sich alle Mitarbeiter der Bauindustrie gegen das Virus impfen lassen müssen.

Am Montag hatten die Behörden angekündigt, dass die gesamte Bauindustrie in Melbourne und anderen Teilen Victorias für zwei Wochen geschlossen wird. Am 5. Oktober müssen Beschäftigte dann nachweisen, dass sie zumindest eine Impfdosis erhalten haben, bevor sie an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Der Bundesstaat im Osten Australiens befindet sich seit Wochen weitgehend im Lockdown - es ist bereits das sechste Mal seit Beginn der Pandemie.

Bereits am Wochenende war es in Melbourne zu Anti-Lockdown-Protesten gekommen. Hunderte Teilnehmer wurden festgenommen. Auch in anderen Städten, darunter in Sydney und Brisbane, gab es am Wochenende Demos gegen die strikten Corona-Maßnahmen.

Die Gewerkschaft veröffentlichte eine Erklärung, in der sie die Proteste und die „sinnlosen Gewalttaten“ von Mitgliedern der Menge verurteilte. Dabei erhob die Gewerkschaft schwere Vorwürfe: In der Erklärung heißt es, viele Demonstranten seien keine Bauarbeiter, sondern "Mitglieder von Neonazis und anderen rechtsextremen Gruppen".

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...