Deutschland

Statistikamt erwartet 4 Millionen mehr Rentner bis zum Jahr 2035

Bis 2035 wird die Zahl der Rentner nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts von 16 Millionen auf 20 Millionen ansteigen. Aufgrund der Demografie empfehlen Ökonomen deutlich mehr Zuwanderung.
30.09.2021 09:04
Aktualisiert: 30.09.2021 09:04
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In Deutschland wird es bis 2035 deutlich mehr Menschen im Rentenalter geben. Die Zahl der Personen im Alter ab 67 Jahren werde zwischen 2020 und 2035 um 22 Prozent steigen - von 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zu den Ergebnissen der ersten mittelfristigen Bevölkerungsvorausberechnung mitteilte.

In den westlichen Flächenländern dürfte der Anstieg mit 25 Prozent besonders stark ausfallen. In den ostdeutschen Flächenländern, wo die Bevölkerung im Durchschnitt deutlich älter als im Westen ist, wird lediglich eine Zunahme um 13 bis 14 Prozent erwartet. In den Stadtstaaten wie Berlin dürfte es demnach einen Anstieg von zwölf bis 13 Prozent geben. "Allerdings ist hier die Bevölkerung im Durchschnitt jünger als in den Flächenländern", so die Statistiker.

Die zunehmende Alterung hat auch ökonomische Folgen. Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge dürfte 2023 der Zenit bei der Beschäftigung mit knapp 46 Millionen Erwerbstätigen überschritten werden. Danach scheiden wohl mehr Personen aus dem Erwerbsleben aus als neu hinzukommen.

Ab 2026 verliert Deutschland dem IfW zufolge jährlich etwa 130.000 Personen im erwerbsfähigen Alter. Die Folge: Die bei Normalauslastung mögliche Zunahme an Wirtschaftsleistung dürfte Ende 2026 nur noch knapp 0,9 Prozent betragen, während der langjährige Durchschnitt bislang noch bei 1,4 Prozent liegt.

Mit einer höheren Zuwanderung könnte dieser Effekt gedämpft werden, sagen Ökonomen. Eine bessere Kinderbetreuung könnte zudem dafür sorgen, die Erwerbsbeteiligung von Müttern zu erhöhen. Auch flexiblere Arbeitszeitmodelle könnten helfen, mehr Menschen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Ifo-Präsident Clemens Fuest schlägt zudem die Abschaffung des Ehegatten-Splittings vor, wodurch etwa 50.000 zusätzliche Vollzeitstellen entstehen könnten.

Mehr zum Thema: Institut warnt vor demografischem Wandel: Perspektiven verschlechtern sich „deutlich“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft JPMorgan-Chef Dimon warnt: Die Party an den US-Börsen ist vorbei – jetzt zählen Waffen statt Aktien
18.10.2025

JPMorgan-Chef Jamie Dimon zeichnet ein düsteres Bild der Weltwirtschaft: Er warnt vor einer harten Marktkorrektur, kritisiert die Politik...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CATL Testkapazitäten: Europas größtes Batteriezellen-Zentrum entsteht
18.10.2025

Der chinesische Batteriehersteller CATL verdoppelt seine Testkapazitäten in Arnstadt und baut eines der größten Batteriezellzentren...

DWN
Finanzen
Finanzen Nebenwerte als Chance: Warum Small Caps oft überdurchschnittliche Renditen bringen
18.10.2025

Nebenwerte im Fokus: Small-Cap-Aktien können enorme Kurschancen bieten – doch sie bergen auch Risiken. Warum vernachlässigte...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Credit in Europa: Boom, Blase oder Lehre aus der Finanzkrise?
18.10.2025

Die Private-Credit-Branche hat sich in den letzten Jahren zu einem der dynamischsten Segmente auf den globalen Kapitalmärkten entwickelt....

DWN
Technologie
Technologie Trotz Grünstrom-Rekord geht Energiewende nicht schnell genug
18.10.2025

Die weltweite Energiewende erreicht neue Rekorde: Nie zuvor wurde so viel Grünstrom installiert. Doch trotz Wachstum reicht das Tempo...

DWN
Panorama
Panorama Gen Z Proteste weltweit: Junge Generation erhebt sich gegen Misswirtschaft
18.10.2025

Die junge Generation erhebt sich weltweit gegen Korruption, Perspektivlosigkeit und Misswirtschaft. In Madagaskar stürzte der Präsident,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovationspolitik: Warum Europa seine besten Ideen selbst blockiert
18.10.2025

Der Wirtschaftsnobelpreis ist in diesem Jahr ein Weckruf für Europa. Die ausgezeichneten Forscher zeigen, dass Wohlstand nicht aus...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Krones-Aktie: Wie aus Flaschen Milliarden werden
17.10.2025

Ob Ketchup, Cola oder Sojadrink: Weltweit läuft fast jede Flasche durch eine Abfüllline von Krones. Seit fast 75 Jahren versorgt die...