Weltwirtschaft

Ölpreise steigen auf neue Mehrjahres-Höchststände

Lesezeit: 2 min
11.10.2021 16:00  Aktualisiert: 11.10.2021 16:00
Der seit einigen Wochen anhaltende Anstieg der Ölpreise hat sich am Montag unvermindert fortgesetzt.
Ölpreise steigen auf neue Mehrjahres-Höchststände
Ein Arbeiter auf einer irakischen Ölförderanlage im Jahr 2017. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Ölpreise befinden sich weiter im Höhenflug. Am Montag erreichten sowohl Nordseeöl der Marke Brent auch US-Erdöl der Markte WTI mehrjährige Höchststände. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mehr als 84 US-Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,20 Dollar auf 81,50 Dollar.

Derzeit kostet Brent-Rohöl so viel wie seit etwa drei Jahren nicht mehr. Es handelt sich jedoch nur noch um einige Cent, bevor dieser Höchststand aus dem Oktober 2018 übertroffen wird. Dann läge der Preis auf dem höchsten Niveau seit sieben Jahren.

Der US-Ölpreis notiert indes auf dem höchsten Niveau seit sieben Jahren.

Ausschlaggebend bleibt die angespannte Versorgungslage im Energiesektor, nicht nur am Ölmarkt. Weil die Preise für Gas und Kohle in den vergangenen Monaten stark gestiegen sind, kommt Öl als Alternative zunehmend in Betracht. Das treibt die Erdölpreise ebenfalls stark an.

In einem Interview mit CNBC verwies der Goldman Sachs-Analyst Jeff Currie auf den Hauptgrund für die gegenwärtigen Lieferschwierigkeiten im Energiesektor und den steigenden Preistrend bei Öl: Demnach konnte die Ölbranche in den vergangenen Jahren nicht ausreichend Kapital von Investoren anziehen, welche ihr Geld lieber in der vermeintlichen Zukunftsbranche Hochtechnologie (besonders in den Branchengrößen wie Apple, Google oder Microsoft) investieren wollten. Der schwindende Kapitalzufluss habe dafür gesorgt, dass Ölförderer in der Vergangenheit immer weniger Geld in die Suche nach neuen Ölfeldern und deren Entwicklung investieren konnten. Die daraus resultierenden geschrumpften Kapazitäten seien der Hauptgrund, warum die derzeit stark steigende Nachfrage nach Öl und Produkten schlichtweg nicht mehr in vollem Umfang befriedigt werden könne. Verschärft werde das Phänomen von den weltweit vermehrt eingeführten Sondersteuern auf fossile Energieträger im Zuge des Klimaschutzes, welche die Preise noch weiter in die Höhe trieben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von Treibstoffen, wie Benzin und Diesel....

DWN
Politik
Politik Sunak in Berlin: Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...