Finanzen

IWF: Rasche Zinswende in den USA ist Gefahr für Schwellenländer

Der IWF rechnet mit Gegenwind für viele Entwicklungsländer, wenn in den USA die Leitzinsen angehoben werden.
10.01.2022 10:00
Aktualisiert: 10.01.2022 10:33
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
IWF: Rasche Zinswende in den USA ist Gefahr für Schwellenländer
Ein Mitarbeiter in einer Wechselstube in Kairo zählt Dollar-Scheine. (Foto: dpa) Foto: Khaled Elfiqi

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor den Folgen einer schnellen geldpolitischen Straffung der US-Notenbank. "Schnellere Zinserhöhungen der Fed könnten die Finanzmärkte erschüttern und weltweit zu einer Straffung der Finanzierungsbedingungen führen", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Blog-Beitrag des IWF. Diese Warnung gelte insbesondere für die Auswirkungen auf Schwellenländer, denen in diesem Fall Kapitalabflüsse und Abwertungen ihrer Währungen drohten. Der Chef des Fed-Bezirks St. Louis, James Bullard, hatte jüngst laut über eine Zinserhöhung bereits im März nachgedacht.

Auf ihrer Dezember-Sitzung hat die Federal Reserve angesichts der hohen Inflation eine zügige Abkehr vom Krisenmodus beschlossen, nachdem sie die hohe Inflation in den Monaten zuvor wiederholt als "vorübergehend" bezeichnet hatte. Zugleich signalisierte sie für 2022 im Mittel drei Zinsschritte nach oben. Damit könnte der geldpolitische Schlüsselsatz dann am Ende des laufenden Jahres in einer Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent liegen. Aktuell hält ihn die Fed in einem Korridor von null bis 0,25 Prozent. Aus den unlängst veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung lesen manche Analysten heraus, dass die Notenbank mit der Straffung schneller beginnen und mehr als drei Zinserhöhungen ins Auge fassen könnte.

Die US-Teuerungsrate ist im November auf 6,8 Prozent geklettert - der höchste Wert seit Juni 1982. Aus der Corona-Krise resultierende Lieferprobleme, Materialengpässe und geradezu explodierende Energiekosten trieben die Inflation nach oben. Der IWF sieht die Gefahr, dass bei einem Ansteigen des US-Lohnniveaus auf breiter Front und einem Anhalten der Lieferengpässe die Preise stärker als erwartet anziehen könnten. Darauf dürfte die Fed dann aus Sicht des Fonds mit schnelleren Zinserhöhungen reagieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abwanderung von Fachkräften: Immer mehr deutsche Arbeitnehmer verlassen ihr Heimatland
21.08.2025

Immer mehr Deutsche sagen Adieu und wandern aus: 2024 waren es 270.000 Ausreisewillige, 2025 wird ein neuer Rekordwert erwartet. Doch wer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freiwillige vor: Neuer Bahnchef gesucht
21.08.2025

Die Deutsche Bahn steckt in ihrer tiefsten Krise, doch der Verkehrsminister drängt auf schnellen Wechsel an der Spitze. Während geeignete...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenanzeigen: Firmen verschenken Potenzial mit fehlender Familienfreundlichkeit
21.08.2025

Deutsche Unternehmen reden gern über Familienfreundlichkeit, doch in den Stellenanzeigen bleibt davon wenig übrig. Eine neue Analyse...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Importzoll auf Autos aus EU soll rückwirkend sinken
21.08.2025

Washington senkt seine Importzölle auf Autos aus der EU – rückwirkend und überraschend deutlich. Für Europas Autobauer ist das zwar...

DWN
Panorama
Panorama Nord-Stream-Anschlag: Carabinieri verhaften Ukrainer wegen Sprengstoff-Operation
21.08.2025

Seit zwei Jahren ermittelt die Bundesanwaltschaft im Fall der gesprengten Nord-Stream-Pipelines. Nun gerät ein Ukrainer ins Visier, den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Homeoffice auf Rezept? Ärztliches Attest bedeutet keinen Anspruch aufs Homeoffice – was zu beachten ist
21.08.2025

Ärztliche Homeoffice-Atteste liefern Hinweise, sind aber kein automatischer Freifahrtschein. Fehlen verbindliche Regeln und ein...

DWN
Politik
Politik Russland erklärt, in die Sicherheitsgarantien für die Ukraine „einbezogen“ werden zu wollen
21.08.2025

Russland will bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine mitreden – und verlangt ein Vetorecht. Experten warnen: Damit droht Moskau,...

DWN
Finanzen
Finanzen Millionen PayPal-Zugangsdaten im Umlauf – das sollten Nutzer jetzt tun
21.08.2025

Millionen PayPal-Zugangsdaten sollen im Darknet zum Verkauf stehen – zu einem erstaunlich niedrigen Preis. Ob es sich um aktuelle Daten...