Der Hersteller von Schrauben und anderer Montage- und Befestigungstechnik, Würth, hat im vergangenen Jahr historische Rekordmarken erreicht: Das Unternehmen hat einen Umsatz von 17,1 Milliarden Euro erwirtschaftet – ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 18,5 Prozent.
Treibende Kraft war dabei das Auslandsgeschäft, das um mehr als ein Fünftel auf 10,2 Milliarden Euro gestiegen ist. Es macht somit fast 60 Prozent des Gesamtbusiness aus. Dem hat das Deutschland-Geschäfte kaum nachgestanden: Es ist um 14,1 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gewachsen.
Wie das Unternehmen in einer Erklärung berichtet, hat das Betriebsergebnis mit 1,2 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahr gelegen (2020: 775 Millionen Euro). Das starke Umsatzwachstum und die Steigerung der Produktivität trugen nach Firmenaussagen maßgeblich zum positiven Ergebnis bei. Auch seien 2021 coronabedingt Kosten für Reisen, Messen und Konferenzen nicht angefallen, heißt es.
Hintergrund: Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer in ihrem Kerngeschäft: der Herstellung von Montage- und Befestigungstechnik. Sie besteht nach eigenen Angaben aus über 400 Gesellschaften in mehr als 80 Ländern und beschäftigt über 83.000 Mitarbeiter.
Dass es einem solchen Unternehmen geschäftlich wieder besser geht, hebt auch die Stimmung am Markt, die derzeit sehr gedrückt ist – und zwar nicht durch die anhaltende Pandemie. Zusätzlich hat die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr die Nerven aller Beteiligten noch einmal übermäßig strapaziert. Zudem beklagen die Akteure gestörte Lieferketten und gestiegene Preise. So haben sich die Lieferengpässe auch bei Würth in einzelnen Bereichen bemerkbar gemacht. Beispielsweise hatte der Chipmangel Auswirkungen auf die Unternehmen im Konzern, die über eine direkte Belieferung der Erstausrüster (OEM) abhängig von der Automobilindustrie sind.
„Wichtig ist, in einer Krise Ruhe und Sicherheit zu vermitteln“
Umso wichtiger, dass konzerneigenen Produktionsbetriebe von Würth in Deutschland und Europa eine gewisse Unabhängigkeit von globalen Lieferketten gewährleisten. Die Kapazitäten zuhause waren bereits vor der Pandemie vorhanden, wurden dann aber weiterausgebaut. Davon profitiert die Gruppe.
„Unsere Schraube für den Holzbau, die ASSY, produzieren wir bei der Konzerngesellschaft SWG Schraubenwerk Gaisbach. So sind wir nicht auf chinesische Stahlimporte angewiesen. Heute haben bereits 80 Prozent unserer Waren ihren Ursprung in Europa", betonte Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe, der zum Schluss noch einmal auf folgenden wichtigen Aspekt hinwies:
„Wir befinden uns mitten in der 4. Welle der Pandemie, die Entwicklung der Lieferketten fordert uns alle. In diesem Umfeld solche Ergebnisse zu erzielen, zeigt, dass wir passgenaue Produkte und Serviceleistungen für unsere Kunden haben. Wichtig ist auch, in einer Krise Ruhe und Sicherheit zu vermitteln. In einem Familienunternehmen wie dem unsrigen nehmen Professor Reinhold Würth und Bettina Würth dabei eine entscheidende Rolle ein.“