Finanzen

Größter Silberpreis-Manipulator: JP Morgan ist die gefährlichste Bank der Welt

Der Silberpreis ist einer massiven „Manipulation“ ausgesetzt. Entscheidende Rollen spielen dabei die US-Großbank JP Morgan und die US-Börse Comex.
16.02.2022 13:21
Aktualisiert: 16.02.2022 13:21
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Größter Silberpreis-Manipulator: JP Morgan ist die gefährlichste Bank der Welt
Eine Aufschrift der US-Großbank JP Morgan Chase. (Foto: dpa) Foto: Justin Lane

Seit mindestens vier Jahrzehnten diskutieren Gold- und Silberanalysten und Marktteilnehmer von Anlegern über den Vorwurf der Silber-Preismanipulation durch die US-Rohstoffbörse „Comex“. Durch die Beibehaltung einer zu großen Short-Position am Silber-Futures-Markt, so die Theorie, „sind JP Morgan und weitere Banken manchmal in der Lage, den Silberpreis angesichts zinsbullischer Fundamentaldaten zu drücken“, so „Investopedia“. Hinzu kommt, dass es weltweit mehr Papier-Silber als physisches Silber gibt, was sich ebenfalls hemmend auf den Silberpreis auswirkt. Der Großteil des Papier-Silbers ist nicht mit physischem Silber hinterlegt, weshalb an der „Comex“ etwas verkauft wird, was es jedoch in der Realität nicht gibt, argumentieren Kritiker. Hierin liege die eigentliche Manipulation.

Welche Rolle die US-Banken bei der Silberpreis-Manipulation spielen, lässt sich am Beispiel von JP Morgan erkennen. Die US-Großbank JP Morgan Chase, die als größter Silberpreis-Manipulator der Welt gehandelt wird, hatte 2020 stillschweigend eine langjährige Klage beigelegt, in der sie beschuldigt wurde, die Edelmetallmärkte mit „Spoofing“-Trades zu manipulieren. Die Bank stimmte zu, eine Strafe in Höhe von 920 Millionen US-Dollar zu zahlen, um staatliche Ermittlungen wegen fragwürdigen Verhaltensweisen auf den Edelmetall- und Treasury-Futures-Märkten beizulegen, so der Sender „CNBC“. Zum Verständnis: Das Ziel von „Spoofing“ ist es, Marktpreise so zu bewegen, dass die bereits bestehenden Positionen des Händlers auf dem Markt finanziell profitieren (…) Drei Kläger hatten J. P. Morgan Chase vorgeworfen, den Silber-Futures-Markt von 2010 bis 2011 durch Spoofing-Geschäfte manipuliert zu haben.

Doch zurück zur „Comex“. Was wird die „Comex“ machen, wenn Papier-Silber-Investoren im Verlauf eines Wirtschafts-Crashs die Heraushabe ihrer Investitionen in physischer Form fordern? Die Antwort liegt auf der Hand. Sie wird die Investoren nicht bedienen können, weil schlichtweg nicht genug physisches Silber vorhanden ist.

Um das Verhältnis zwischen dem Silberpreis und dem Horten von Silber zu verstehen, seien zwei Beispiele genannt. Nach offiziellen Informationen hat JP Morgan über 21.000 Tonnen Silber gehortet. Wenn in naher Zukunft der Silberpreis explodieren sollte, würde JP Morgan hohe Gewinne einstreichen. Dass diese Methode bereits in der Vergangenheit gezogen hatte, lässt sich am Beispiel der „Hunt Brothers“ anführen. Von 1979 bis 1980 versuchten die „Hunt Brothers“ Silber zu horten, um so den Preis manipulieren zu können. Dann ereignete sich am 27. März 1980 der sogenannte „Silver Thursday“. In etwas mehr als einem Kalenderjahr stieg der Silberpreis um 713 Prozent auf knapp 50 US-Dollar pro Unze. Damals wurde behauptet, dass die Hunt Brothers 1/3 des weltweiten Silbers in ihrem Besitz hatten, obwohl der Großteil des Silbers als Future-Kontrakte und nicht nur in physischer Form gehalten wurde. „BullionVault“ wörtlich: „Nelson Bunker Hunt veranlasste bewiesenermaßen seinen Bruder Herbert Hunt zu einer Spekulation, bei der sie zusammen mit Geschäftspartnern aus dem Nahen Osten über 280 Millionen Feinunzen Silber kauften und somit versuchten, den Silberpreis in die Höhe zu treiben.“

Der Silberpreis ist offenbar anfällig für Manipulationen. Während er bisher nahezu künstlich unten gehalten wurde, könnte er in naher Zukunft erneut in die Höhe schießen. Es ist zumindest nicht ausgeschlossen, dass diesmal nicht in etwa Großbanken eine Silberknappheit herbeiführen, sondern eine Masse von Kleinanlegern. Dadurch könnte dem weißglänzenden Metall vielleicht sein wahrer Marktwert zugeordnet werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Führen Sie die weltweit größten Kryptowährungen wie DOGE und BTC direkt ein und erzielen Sie über die COME-Mining-Plattform einen Gewinn von über 5.000 US-Dollar pro Tag.

Die Nachfrage nach Bitcoin (BTC) ist in letzter Zeit weiter gestiegen, und die Anlegerstimmung hat sich deutlich verbessert. Die COME...

DWN
Panorama
Panorama Autokrise trifft Kommunen: Wie Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt sparen müssen
16.10.2025

Die Automobilkrise trifft nicht nur Konzerne, sondern auch ganze Städte. Stuttgart, Wolfsburg und Ingolstadt verlieren Millionen an...

DWN
Finanzen
Finanzen Trade Republic-Aktie im Fokus: Trade Republic hat Portfolio um Festzinsprodukte erweitert
16.10.2025

Die Trade Republic-Aktie steht erneut im Fokus, nachdem das Unternehmen sein Angebot im Bereich Zinsprodukte erweitert hat. Anleger...

DWN
Politik
Politik 123.000 Sicherheitsbeauftragte sollen wegfallen
16.10.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will Betriebe von Bürokratie beim Arbeitsschutz entlasten und mehr als 123.000 spezielle...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Wirecard-Insolvenz: BGH prüft Ansprüche von Aktionären
16.10.2025

Fünf Jahre nach der spektakulären Pleite von Wirecard stehen zehntausende Aktionäre noch immer mit leeren Händen da. Ihre Forderungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ryanair-Aktie im Blick: Fluggesellschaft Ryanair reduziert Angebot in Deutschland
16.10.2025

Die irische Fluggesellschaft Ryanair setzt ihren Kurs der Angebotsreduzierung in Deutschland fort. Im Winterflugplan 2025/2026 werden...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis auf Rekordniveau: Warum Silber den großen Bruder Gold aktuell in den Schatten stellt
16.10.2025

Nach seinem Allzeithoch zur Wochenmitte zeigt sich der Silberpreis aktuell kaum schwächer und bleibt auf Rekordniveau. Während der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quereinsteiger: Fachfremde Talente finden und erfolgreich einarbeiten
16.10.2025

Vor einigen Jahrzehnten war es noch üblich, den Beruf, der als junger Erwachsener erlernt wurde, bis zur Rente auszuführen. In unserer...

DWN
Finanzen
Finanzen TSMC-Aktie auf Wachstumskurs: Neuer Höchstwert durch KI
16.10.2025

TSMC profitiert vom globalen KI-Boom und setzt neue Maßstäbe im Chipmarkt. Der taiwanische Konzern erwartet 2025 einen höheren Umsatz...