Finanzen

10.000 Dollar pro Unze? Neubewertung von Gold wird globalen Schuldenüberhang verringern

Lesezeit: 2 min
19.02.2022 13:02  Aktualisiert: 19.02.2022 13:02
Der Welt steht eine Neubewertung von Gold bevor. Denn nur auf diesem Weg wäre es möglich, den globalen Schuldenüberhang zu verringern. Eine Neubewertung würde den Goldpreis auf mindestens 10.000 US-Dollar hochtreiben.
10.000 Dollar pro Unze? Neubewertung von Gold wird globalen Schuldenüberhang verringern
Ein Plakat im Schaufenster der Saarbrücker Filiale der Rheinischen Scheidestätte GmbH wirbt für den Ankauf von Gold und anderen Edelmetallen. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

L2 Capital Partners“ berichtet, dass es weltweit zu einer Neubewertung von Gold kommen wird, um die gigantische weltweite Schuldenblase verringern zu können. Zum aktuellen Zeitpunkt sei unbekannt, wieviel Gold die Zentralbanken wirklich besitzen.

„Die Neubewertung von Gold wird das Gewicht des gegenwärtigen Schuldenüberhangs auf der Welt verringern. Die Neubewertung von Gold bedeutet nicht, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen parallel zum höheren Goldpreis steigen werden. Die etablierten Preise werden im Großen und Ganzen die gleichen Preise bleiben, die vor der Neubewertung bestanden. Die Preise müssen sich jedoch neu anpassen, um die neuen wirtschaftlichen Realitäten widerzuspiegeln. Viele Waren, die wir für selbstverständlich gehalten haben, werden verschwinden, wenn ihre künstliche Billigkeit verschwindet“, so „L2 Capital Partners.

Vor wenigen Tagen hatte der Analyst Jan Nieuwenhuijs einen Beitrag veröffentlicht, in dem er mit Verweis auf eine exklusive Antwort der Deutschen Bundesbank ausführt, dass die Bundesbank eine Neubewertung von Gold in Erwägung zieht. Der ehemalige Bundesbankpräsident Jens Weidmann schrieb 2018, Gold sei „das Fundament der Stabilität für das internationale Währungssystem“. Ein Kommentar, der Investoren alles andere als davon abhält, Gold zu kaufen und den Preis in die Höhe zu treiben. Weidmann fügte hinzu, Gold sei ein „wesentlicher Vertrauensanker in die Werthaltigkeit der Bundesbankbilanz“.

Eine Goldaufwertung auf über 10.000 US-Dollar ist nicht abwegig. Denn die USA könnten einen radikalen Neustart des US-Dollars planen. Der Währungsneustart würde dazu führen, dass führende Nationen ihre Währungen gegenüber Gold abwerten. Der neue Goldpreis wäre mit 10.000 US-Dollar pro Unze mehr als fünfmal höher. Der Preis würde auf dem Massenausstieg ausländischer Regierungen und Investoren aus dem US-Dollar basieren.

Der Goldpreis von 10.000 US-Dollar pro Unze basiert auf dem Verhältnis von physischem Gold zur Regierungswährung. Die Menge an physischem Gold steigt nicht sehr stark, aber die gedruckte Währung steigt im Laufe der Zeit stark an, wodurch das Dollarziel im Laufe der Zeit aufgrund der gesamten Währung, die geschaffen wird, weiter ansteigt.

US-Analyst James Rickards führt aus: „Die analytische Frage lautet: Sie können einen Goldstandard haben, wenn Sie den Preis richtig wählen. Was ist der nicht-deflationäre Preis? Welchen Preis müsste Gold haben, um den globalen Handel und die Bankbilanzen zu stützen, ohne die Geldmenge zu verringern?

Die Antwort lautet: 10.000 US-Dollar pro Unze. In Mathematik verwende ich M1, basierend auf meinem Urteil. Sie können ein anderes Maß auswählen, wenn Sie möchten (es gibt verschiedene Maße für die Geldmenge). Ich verwende 40 Prozent Unterlage. Viele Leute sind damit nicht einverstanden. Die Österreicher sagen, es müssen 100 Prozent sein. In der Vergangenheit waren es nur 20 Prozent, also sind 40 Prozent meine Zahl.“ Die Geldmenge M1 umfasst Bargeld, d. h. Banknoten und Münzen, sowie täglich fällige Einlagen.

Rickards wörtlich: „Wenn Sie das globale M1 der großen Volkswirtschaften mal 40 Prozent nehmen und das durch die Menge an offiziellem Gold in der Welt dividieren, beträgt die Antwort ungefähr 10.000 US-Dollar pro Unze. Wenn Sie jetzt mit M1 auf 100 Prozent gehen, erhalten Sie 25.000 US-Dollar pro Unze. Wenn Sie M2 zu 100 Prozent verwenden, erhalten Sie 50.000 US-Dollar pro Unze. Wenn Sie eine 20-prozentige Deckung mit M1 verwenden, erhalten Sie 5.000 US-Dollar pro Unze. All diese Zahlen werden basierend auf den Inputs unterschiedlich sein, aber nur um meine Inputs hinzufügen, ich verwende die globale Hauptwirtschaft M1, 40 Prozent Deckung und das offizielle [weltweite] Goldangebot von etwa 35.000 Tonnen. Ändern Sie die Eingabe, ändern Sie die Ausgabe, aber es gibt kein Geheimnis. Es ist keine erfundene Nummer. Diese Mathematik ist Mathematik der achten Klasse, es ist keine Analyse.“

Eine Goldaufwertung ist eigentlich eine Währungsabwertung. Dadurch kann der Schuldner den Gläubiger in abgewerteten Währungseinheiten zurückzahlen. Dies kann für die verschuldete Regierung nützlich sein und ihr helfen, ihre Finanzen umzustrukturieren und ihre Schulden mit abgewerteter Währung zurückzuzahlen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...