Politik

Internationaler Frauentag: NATO postet Foto von ukrainischer Soldatin mit Neonazi-Symbol

Über ihren Twitter-Account hat die NATO anlässlich des Internationalen Frauentags ein Bild mit einer ukrainischen Soldatin gepostet. Das Problem: Die Soldatin trägt ein Emblem mit der „Schwarzen Sonne“. Die „Schwarze Sonne“ ist ein Neonazi-Symbol.
08.03.2022 17:00
Aktualisiert: 08.03.2022 17:00
Lesezeit: 2 min
Internationaler Frauentag: NATO postet Foto von ukrainischer Soldatin mit Neonazi-Symbol
Eine ukrainische Soldatin mit einer „Schwarzen Sonne“ als Emblem. (Foto: NATO/Twitter)

Die NATO hat über ihren Twitter-Account anlässlich des Internationalen Frauentags folgende Botschaft geteilt: „Alle Frauen und Mädchen müssen frei und gleich leben. An diesem internationalen Frauentag denken wir an die bemerkenswerten Frauen der Ukraine. Ihre Stärke, Tapferkeit und Widerstandsfähigkeit symbolisieren den Geist ihrer Nation.“

Der Tweet ist unterlegt mit einigen Fotos. Doch offenbar ist dem Social Media-Team der NATO ein Fauxpas unterlaufen, der das Argument Moskaus, wonach die Invasion der Ukraine eine „Entnazifizierung“ herbeiführen soll, stärkt. Eine regelrechte Steilvorlage für Moskau.

Es wurde ein Foto mit einer ukrainischen Soldatin gepostet. Doch die Soldatin trägt ein Emblem mit einer „Schwarzen Sonne“. Die „Schwarze Sonne“ wurde vom SS-Mitglied Wilhelm Landig im Sinne der Romantrilogie über den Thule-Mythos. Sie diente als pseudo-religiöses Wahrzeichen der SS. In internationalen rechtsextremistischen Kreisen wird die „Schwarze Sonne“ immer noch benutzt. In der Ukraine schmückt sich das rechtsextreme „Regiment Azov“ mit diesem Symbol.

Das Portal „Mut gegen rechte Gewalt“ wörtlich: „Die Schwarze Sonne ist ein esoterisches Symbol von der Gestalt eines zwölfspeichigen Sonnenrades. Als Vorlage dienten wahrscheinlich bronzene Zierfibeln aus der Merowingerzeit. Dargestellt wird die Sonne bzw. ihr Lauf durch die zwölf Monate des Jahres. Vergleichbare Symbole sind auch aus der Zeit der Völkerwanderung bekannt. Die SS ließ ein vergleichbares Ornament in den Marmorboden des ehemaligen Obergruppenführersaales im Nordturm der Wewelsburg bei Paderborn einlassen. Die Wewelsburg sollte zur repräsentativen und ideologischen Zentrale des SS-Ordens ausgebaut werden und war ein geplanter Mittelpunkt einer ,artgemäßen‘ Religion. Die heute verwendete Schwarze Sonne bezieht sich ebenso wie die Bezeichnung auf dieses Bodenornament aus der NS-Zeit. Normalerweise kann der Raum, in dem sich das Sonnenrad befindet, nur von außen durch eine Gittertür hindurch betrachtet werden. Durch die Lichtverhältnisse erscheint das dunkelgrüne Ornament eher schwarz. Die Schwarze Sonne steht in Verbindung mit der mystisch-esoterischen Seite des Nationalsozialismus und dient daher sowohl Teilen der Neonaziszene als Erkennungssymbol, wie es auch in der neuheidnischen Szene Verwendung findet.“

In einem aktuellen Bericht mit dem Titel „Die Neonazis, die um die Ukraine kämpfen“ berichtet der „Spiegel“: „Die Hafenstadt Mariupol wird vor allem vom rechtsextremen Asow-Regiment der ukrainischen Nationalgarde verteidigt. Auch aus dem Ausland ziehen Radikale in den Ukrainekrieg – sie kämpfen auf beiden Seiten.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalwährung: EU-Finanzminister beschließen digitalen Euro
16.12.2025

Der „Digitale Euro“ soll ab 2029 Realität werden: Die Pläne für eine Digitalwährung in der Euro-Zone schreiten voran. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rentenkommission startet: Experten sollen Reform ohne feste Vorgaben prüfen
16.12.2025

Nach langem Hin und Her um das erste Rentenpaket nimmt ein neues Gremium seine Arbeit auf. Die Kommission aus Fachleuten soll Vorschläge...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Impfschäden: Wann haften Hersteller für Gesundheitsfolgen?
16.12.2025

Kopfschmerzen, Fieber oder sogar Hörverlust – treten nach einer Corona-Impfung gesundheitliche Probleme auf, suchen Betroffene häufig...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...