Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges in der Ukraine berichtet Russland von dem Einsatz der Hyperschall-Rakete „Kinschal“, meldet die dpa. Mit der auch als Dolch bezeichneten ballistische Rakete habe die russische Luftwaffe ein ukrainisches Raketenarsenal im Gebiet Iwano-Frankiwsk zerstört, teilte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Samstag mit. In Deutschland wurden mehr als 200 000 ukrainische Kriegsflüchtlinge registriert. In vielen deutschen Städten gehen die Menschen am Wochenende erneut auf die Straße, um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen.
Durch die Hyperschall-Rakete sei das unterirdische Munitionsdepot der ukrainischen Luftwaffe in Deljatyn im Südwesten der Ukraine am Freitag vernichtet worden, teilte die russische Seite mit. Es sei der erste Einsatz im Kampf überhaupt, hieß es. Im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer seien zwei Stützpunkte der militärischen Aufklärung zerstört worden. Überprüfbar waren die Angaben nicht.
Bisher kamen die „Kinschal“-Raketen vor allem bei Manövern zum Einsatz – zuletzt wenige Tage vor der Invasion in die Ukraine, die am 24. Februar begann. Abgeschossen werden sie von Kampfflugzeugen des Typs MiF-31. Sie können nach russischen Angaben Ziele in bis zu 2000 Kilometer Entfernung treffen – unter Umgehung aller Luftabwehrsysteme und übertreffen die Schallgeschwindigkeit um ein Mehrfaches: Sie sollen mit mehr als 6000 Kilometern pro Stunde fliegen.
Russland begründet seinen Krieg in der Ukraine auch mit dem Ziel, das vom Westen ausgerüstete Nachbarland zu entmilitarisieren. In der Nacht zum Samstag seien 69 Militärobjekte, darunter vier Kommandostützpunkte der Ukraine, zerstört worden, sagte der Sprecher. Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin forderte die USA und die Nato-Staaten auf, die Ukraine nicht weiter zu bewaffnen, „wenn sie baldigst Frieden wollen“.