Außenministerin Annalena Baerbock befürwortet die Lieferung zusätzlicher und auch schwerer Waffen an die Regierung in Kiew. "Die Ukraine braucht weiteres militärisches Material - vor allen Dingen auch schwere Waffen", sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach konkret von Flugabwehrsystemen, Kampfjets, Panzern und Artillerie.
Welche schweren Waffen aus Deutschland an die Ukraine geliefert werden könnten, sagte Baerbock nicht. Sie verwies lediglich darauf, dass über die sogenannte "Europäische Friedensfazilität" weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und andere militärische Ausrüstung bereitgestellt werden sollen.
Die Bundeswehr brachte am Montag ein Spezialflugzeug zum Transport von im Krieg verletzten Ukrainern nach Deutschland auf den Weg. Der Airbus A310 MedEvac startete am Morgen von Köln-Wahn aus ins südostpolnische Rzeszow, um dort Kinder und Erwachsene zur Behandlung nach Deutschland bringen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Das Flugzeug ist die fliegende Intensivstation der Luftwaffe.
Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich dafür ausgesprochen, die Ukraine zügig mit zusätzlichen Waffenlieferungen zu unterstützen. Der Grünen-Politiker machte am Montag in Berlin deutlich, er gehe davon aus, dass ein russischer Großangriff im Osten der Ukraine bevorstehe. Deswegen müssten schnell Waffen geliefert werden. "Worum es jetzt geht, ist, die Truppen zügig zu unterstützen und die Wehrfähigkeit, die Abwehrfähigkeit, die ja mit vielen Menschenleben bezahlt wird und mit einem großen Heldenmut durchgefochten wird, zu unterstützen", sagte Habeck. "Diese Verpflichtung ist Deutschland eingegangen und der muss sich Deutschland auch stellen und wird sich auch stellen." Es gehe darum, der Ukraine in einer "unmittelbaren Gefahrensituation" zu helfen.
Habeck sagte weiter, die Bundesregierung habe aus gutem Grund verabredet, nicht über konkrete Waffengattungen oder Lieferwege zu reden.